Oberösterreich

Betriebe sperren zu – Häuslbauern droht Ziegel-Engpass

Die massive Teuerung trifft jetzt die nächste Branche: Sieben Ziegelwerke werden stillgelegt. Die WKOÖ fordert die Politik zum raschen Handeln auf.

Tobias Prietzel
Die Aussichten für die Baubranche sind wenig rosig.
Die Aussichten für die Baubranche sind wenig rosig.
Robert Newald / picturedesk.com

Ohne Unterstützung werde es eine massive Insolvenzwelle bei Unternehmen in Oberösterreich geben, so Landesinnungsmeister Norbert Hartl. "Eine nie dagewesene Kündigungswelle droht die Baubranche zu überrollen, wenn auf mehreren politischen Ebenen nicht rasch gehandelt wird."

Sollten die Ziegelwerke tatsächlich die Produktion einstellen, hätte das fatale Folgen für die Bauwirtschaft, warnt Hartl. „Der private Wohnhausbau würde völlig zum Erliegen kommen, und im Gewerbe- und Industriebau müsste man mit massiven Einschränkungen rechnen."

Die Folgen für die gesamte Baubranche wären massive wirtschaftliche Verwerfungen am Markt, erklärt der Innungsmeister weiter.

Er fordert die Eindämmung und Stützung der Energiepreise bei Gas und Strom. Zudem brauche es eine Reduktion oder temporäre Abschaffung der Umsatzsteuer auf Baustoffe.

"Der mit Abstand größte Arbeitgeber im Bundesland darf nicht im Regen stehen gelassen werden." Innungsmeister Norbert Hartl

Hartl pocht darüber hinaus auf Kurzarbeitsmodelle, "um den mit Abstand größten Arbeitgeber in unserem Bundesland nicht im Regen stehen zu lassen".

Alleine in Oberösterreich zähle die Branche mehr als 100.000 Mitarbeiter.

Auf europäischer Ebene tritt der Innungsmeister für die Adaptierung des Merit-Order-Prinzips bei der Strompreisgestaltung (das teuerste Kraftwerk bestimmt den Tarif, Anm.) ein.

Schon im Herbst werden sukzessive Werke stillgelegt, berichten die "Oberösterreichischen Nachrichten". Im Jänner werden dann alle sieben Standorte der betroffenen Unternehmen Senftenbacher und Danreiter stillstehen – "bis auf unbestimmte Zeit", wie es heißt. Rund 350 Mitarbeiter sind in Summe betroffen.

Düsteres Szenario

Eine aktuelle Umfrage der Industriellenvereinigung Oberösterreich zeichnet ein düsteres Zukunftsszenario: Ein Viertel der Unternehmen schließt demnach einen Komplett-Stopp der Produktion nicht aus.

"Der Zeitdruck ist enorm. Jede Woche zählt!", betont IV-Geschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch.

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    Sabine Hertel
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