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"Fasste sich in Schritt" – Albtraum-Flug für 23-Jährige

Eine 23-Jährige war mit dem Flugzeug auf dem Weg nach Nordmazedonien, als ein Mann sie sexuell belästigte. Der Vorfall wird nun untersucht.

Auf einem Flug von Zürich nach Skopje sei eine Luzernerin sexuell belästigt worden. (Symbolbild)
Auf einem Flug von Zürich nach Skopje sei eine Luzernerin sexuell belästigt worden. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Wochenlang freute sich H.F. aus Luzern auf ihren Urlaub in Nordmazedonien. Doch der Flug von Zürich nach Skopje wurde für die 23-Jährige zum Albtraum. In ihre Sitzreihe über den Gang habe sich ein fremder Mann gesetzt. "Er war rund 45 Jahre alt und ziemlich unauffällig." Beide Passagiere hätten keine direkten Sitznachbarn gehabt. Zu Beginn sei der Flug ganz normal verlaufen. "Doch nach rund einer Stunde begann mich der Mann plötzlich anzustarren und sich dabei über seiner Hose zwischen den Beinen anzufassen."

H. war schockiert: "Er hörte einfach nicht auf. Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte. Es war unglaublich eklig." Insbesondere, dass alles in einem Raum geschah, welchen die Luzernerin nicht verlassen konnte, sei für sie schlimm gewesen. "Im Zug oder der Straßenbahn hätte ich einfach aussteigen können, aber im Flieger war ich für zwei Stunden gefangen."

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    Die junge Frau ging zu Polizei.
    Die junge Frau ging zu Polizei.
    Daniel Scharinger / picturedesk.com

    "Reaktion der Chair-Stewardessen war wie ein Schlag ins Gesicht"

    Zuerst sei H. wie versteinert dagesessen. "Ich hätte ihn so gerne zurechtgewiesen, wollte aber vor den anderen Passagieren keine Szene machen." Nach einigen Minuten habe sie aber ihren Mut zusammengenommen, sei aufgestanden und habe die Flugbegleiterinnen über die Situation informiert. Die Reaktion der Chair-Stewardessen sei für die 23-Jährige jedoch wie ein Schlag ins Gesicht gewesen: "Sie sagten nur, dass sie nichts tun können, da sie den Vorfall nicht selbst beobachtet haben." Einzig hätten sie auf ihre Frage, ob sie den Platz wechseln könne, eingewilligt. "Ich dachte, sie helfen mir. Stattdessen fühlte ich mich alleine gelassen."

    Den Rest des Fluges habe H. fassungslos und verängstigt an ihrem neuen Platz verbracht. "In Skopje angekommen, konnte ich das Flugzeug zum Glück vor dem Mann verlassen – so musste ich ihn nicht noch einmal sehen." Als H. wieder in die Schweiz zurückkehrte, habe sie sich sowohl bei der Fluggesellschaft wie auch bei der Polizei gemeldet, um sich über mögliche nächste Schritte zu informieren. "Ich weiß, dass es wahrscheinlich schwierig ist, den Mann zur Verantwortung zu ziehen, überlege mir aber dennoch, eine Anzeige zu erstatten."

    Interne Untersuchung eingeleitet

    Chair Airlines hat Kenntnis vom Vorfall an Bord ihres Skopje-Fluges. "Laut den Aussagen der Crew hat sich die Passagierin erkundigt, ob sie den Sitzplatz wechseln dürfte, was ihr auch ermöglicht wurde." Der Vorwurf einer sexuellen Belästigung sei zu diesem Zeitpunkt nicht im Raum gestanden, heißt es vonseiten der Pressestelle. Dennoch sei eine interne Untersuchung eingeleitet worden. "Wir nehmen solche Vorfälle sehr ernst und behandeln diesen Fall mit höchster Priorität." Falls nötig, werde man die zuständigen Behörden involvieren.

    Einen Vorfall wie denjenigen der mutmaßlichen sexuellen Belästigung habe die Airline bis anhin noch nie gehabt. Die Crews werden laut der Pressestelle aber darin geschult, mit außergewöhnlichen Situationen umzugehen. Dazu gehören neben Notfall-Szenarien auch der Umgang mit renitenten Passagieren sowie Konfliktmanagement. Generell weist die Fluggesellschaft Passagiere darauf hin, sich bei solchen Vorfällen umgehend bei der Crew zu melden, welche die Situation entschärfen und weitere Maßnahmen ergreifen könne.