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Fan-Skandal in Spanien: Spieler von Stange getroffen

Das Cup-Achtelfinale zwischen Real Betis und FC Sevilla nahm ein unrühmliches Ende: Spielabbruch nach 39 Minuten. Heute wird weitergespielt.

Heute Redaktion
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Joan Jordan am Boden
Joan Jordan am Boden
CRISTINA QUICLER / AFP / picturedesk.com

Plötzlich lag Sevillas Joan Jordan am Boden und hielt sich den Kopf. Was war passiert? Als die Fans von Betis Sevilla den Ausgleich von Nabil Fekir – ein direkt verwandelter Eckball – gegen ihren Rivalen feierten, wurde einer von ihnen ausfällig: Aus den vollen Rängen des stimmungsgeladenen Estadio Benito Villamarin flog plötzlich eine Stange aufs Feld – und traf Jordan voll am Kopf. Er ging unter Schmerzen zu Boden.

Der Skandal war perfekt. Obwohl sich Jordan glücklicherweise nicht schwer verletzte, schickte Schiedsrichter Ricardo De Burgos Bengoetxea, der die Tatwaffe schnell ausfindig machte, beide Teams in die Kabine. Rund 45 Minuten später wurde die Partie beim Stand von 1:1 abgebrochen. Ein Spektakel-Abend endete in einem Desaster.

Aufregung bei Klub und Medien

Nach dem Abbruch teilte Betis mit: "Real Betis verurteilt den Wurf des Gegenstandes auf das Schärfste. Der Klub arbeitet mit der nationalen Polizei zusammen, um den mutmaßlichen Täter zu identifizieren. Real Betis hatte immer die Absicht, das Spiel fortzusetzen und hofft, es so bald wie möglich abschließen zu können." Am Sonntag wurde dann bekannt: Die Partie wird fortgesetzt.

Der Fan-Eklat am Samstagabend sorgte in Spanien für Empörung: "Ein Idiot ruiniert das Derby", titelte die Fachzeitung "Marca" am Sonntag auf Seite eins. Doch es war nicht nur der eine, bisher nicht identifizierte, Fan, der am Samstag für Ärger sorgte.

Vorwürfe gegen Coach

Als Jordan zu Boden ging, wurden er und das Gästeteam von einem Teil der Betis-Anhänger noch minutenlang mit Sprechchören beleidigt. Spieler von Betis verurteilten zwar den Zwischenfall, versuchten aber auch, ihn zu relativieren. Sie warfen dem Trainer des FC Sevilla, Julen Lopetegui, vor, er habe Jordan dazu aufgerufen, "sich auf den Boden zu werfen und einen Schwindelanfall vorzutäuschen." Dabei hielt sich der 27 Jahre alte Jordan zwar am Boden kurz den Kopf, stand aber schnell wieder auf. "Das ist alles die dunkle Seite unseres Fußballs», kommentierte das Fachblatt "AS".

Bereits vor knapp 15 Jahren war ein Sevilla-Derby im Betis-Stadion abgebrochen worden. Damals, am 28. Februar 2007, war Gästetrainer Juande Ramos im Pokal-Rückspiel von einer von einem Fan geworfenen Flasche am Kopf getroffen worden. Immerhin ein gutes Omen für den FC Sevilla: Die "Roten" gewannen damals den Cup.

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