Politik
Familienhärtefonds – Mehrheit der Anträge unvollständig
52 Prozent der 160.000 Anträge zum Familienhärtefonds wurden unvollständig eingebracht. Rund 100.000 fielen schließlich positiv aus.
Bis zum 30. Juni konnte ein Corona-Bonus aus dem Familienhärtefonds beantragt werden. Dieser umfasst ein Volumen von rund 200 Millionen Euro und sollte Familien unter die Arme greifen, die durch die Corona-Krise einen merkbaren Einkommensverlust erlitten. Dabei scheiterten aber viele an den formalen Hürden.
Eine parlamentarische Anfrage der Neos brachte nun hervor, dass ganze 52 Prozent aller Anträge im ersten Anlauf zurückgewiesen wurden, weil sie unvollständig gewesen sein sollen. Danach wurden insgesamt 100.444 der 160.873 Anträge positiv entschieden, im Schnitt gab es rund 1.300 Euro pro Familie.
Fehlerquellen?
Rund 130 Millionen Euro wurden also ausbezahlt. 40.615 Anträge wurden negativ entschieden, 18.216 eingestellt, da der Aufforderung, weitere notwendige Unterlagen zu übermitteln, nicht nachgekommen wurde. Einen besonders hohen Anteil negativer Bescheide gab es in der Bundeshauptstadt Wien. Dort wurden rund 28 Prozent aller Anträge eingebracht, aber 35 Prozent der negativen Entscheide ausgestellt.
Neos-Familiensprecher Michael Bernhard wollte durch die Anfrage insbesondere auch die Fehlerquellen bei der Einreichung herausfinden. Dazu wurde aber nichts näheres erhoben und beantwortet, die Familienministerin geht von "Nichterfüllung der Voraussetzungen und daher mangelnde Verfügbarkeit der Unterlagen oder ein Zurückziehen des Antrags" aus. Alle positiv entschiedenen Anträge sollen aber nach einer Woche ausgezahlt worden sein.