Zwei Jahre Haft drohen

Familie speist um 380 Euro und geht, ohne zu bezahlen

Eine Familie schlich sich in einem Restaurant davon, nachdem sich die acht Personen die Bäuche vollgeschlagen hatten. Der Wirt reagierte umgehend.

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Familie speist um 380 Euro und geht, ohne zu bezahlen
Mittlerweile ist klar, um wen es sich bei den Übeltätern handelt.
Facebook/Bella Ciao

Dass sich Gäste in einem Restaurant an den Speisen gütlich tun und sich danach davonmachen, bevor es ans Zahlen geht, hat wohl jeder Wirt schon einmal erlebt. Für manche Menschen ist das sogenannte "Dine and Dash" (dt. etwa: "Iss und lauf") schon fast zu einem Sport geworden. Meist kommen die Sünderinnen und Sünder unerkannt und damit ungestraft davon – allerdings nicht immer, wie ein Fall aus Großbritannien zeigt.

Familie verputzte zahlreiche Gänge

Einen besonders dreisten Fall erlebte dieser Tage das Team des eben erst neu eröffneten Restaurants Bella Ciao in Swansea in Wales: Eine Familie von nicht weniger als acht Personen tat sich dort an den Angeboten der Speisekarte gütlich und futterte unter anderem teure Steaks und doppelte Dessert-Portionen, bis sie eine Zeche von 329 Pfund (rund 380 Euro) angehäuft hatte. Mehrere Teller sollen sie dabei nur halb gegessen zurückgegeben haben.

Als es ans Zahlen ging, zückte die Mutter eine Debitkarte, die vom Lesegerät aber abgelehnt wurde. Daraufhin gab die Frau an, sie hole eine andere Karte aus dem Auto. Ein Sohn blieb als "Sicherheit" im Restaurant. Doch kaum hatte sich der Kellner umgedreht, war auch dieser aus dem Lokal verschwunden und kam wie seine Mutter nie wieder. Und natürlich war auch die Telefonnummer, die die Familie beim Reservieren genannt hatte, falsch.

Etliche andere Wirte betroffen

Aus Frust postete der Wirt Tyrone Reese Bilder der Überwachungskamera, welche die delinquente Familie erfasst hatte, auf Social Media und bat um Hinweise zu den Zechprellern. Rasch ging der Post viral, laut der "Daily Mail" sahen über das Wochenende zwölf Millionen Menschen die Geschichte. Und die Reaktionen blieben nicht aus: Nebst Mitleidsbezeugungen von Gästen kamen auch Hinweise auf die Identität der Familie – und mehrere Kollegen des Wirts gaben an, auch sie seien schon Opfer der dreisten Familie geworden.

Mittlerweile, so schreibt Reese, wisse die Polizei, um wen es sich handele. Er hofft, dass die Familie zur Rechenschaft gezogen wird. Immerhin konnte er indirekt vom Vorfall profitieren: Kurz nachdem der Vorfall viral gegangen war, verdreifachte sich bei ihm die Zahl der Reservierungen.

Ihn störe allerdings, wie lax die Polizei den Fall handhabe: "Ich zahle meine Steuern auch für die Polizei, aber ich scheine machtlos zu sein. Es ärgert mich, dass so etwa geschieht und dass die Täter damit durchkommen." Auf Zechprellerei stehen nach britischem Recht bis zu zwei Jahre Gefängnis.

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