Oberösterreich

Familie muss Haus abreißen – so geht es jetzt weiter

Drama um Abriss eines Familienhauses: Nun stehen weitere Verdachtsfälle von Schwarzbauten im Raum. "Heute" hat die Details, wie es jetzt weitergeht.

Johannes Rausch
In Enzenkirchen droht einer Familie der Hausabriss, die Ermittlungen laufen weiter. Laut Behörde handelt es sich um einen Schwarzbau. (Symbolbild)
In Enzenkirchen droht einer Familie der Hausabriss, die Ermittlungen laufen weiter. Laut Behörde handelt es sich um einen Schwarzbau. (Symbolbild)
Daniel Scharinger, iStock

Tragödie für ein Ehepaar in der Gemeinde Enzenkirchen (Bez. Schärding): Im Sommer hat das Landesverwaltungsgericht entschieden, dass der Abriss ihres Hauses binnen eines Jahres erfolgen muss.

Denn laut Behörde handelt es sich um einen sogenannten konsenslosen Schwarzbau: Teile des Hauses wurden auf einer als Grünland gewidmeten Fläche gebaut. Der damals zuständige Bürgermeister soll dennoch eine Baubewilligung erteilt haben.

Doch wie bekannt wurde, ist das Gebäude wahrscheinlich nicht das einzige ohne Genehmigung errichtete Haus. Demnach werden Eigentümer von anderen Bauten derzeit vom Landeskriminalamt (LKA) einvernommen. "Heute"  hat ausführlich berichtet.

Wie geht es in der Causa jetzt weiter?

Schlussbericht noch nicht fertig

"Der Schlussbericht wird im ersten Quartal 2023 fertig sein", erklärt ein Sprecher der zuständigen Landeskriminalamt-Abteilung Umweltkriminalität gegenüber "Heute". Zur Erinnerung: Ende August hieß es noch, dass der Endbericht im vierten Quartal präsentiert werde.

Grund: Mitte Jänner gebe es die letzte Einvernahme in einem Verdachtsfall. Wie aus einem jetzt veröffentlichten Ermittlungsbericht hervorgeht, gibt es mittlerweile 23 Verdachtsfälle.

"Der Schlussbericht wird im ersten Quartal 2023 fertig sein." Ein Sprecher der LKA-Abteilung Umweltkriminalität

"Ob möglicherweise noch andere Häuser abgerissen werden, liegt nicht in meiner Zuständigkeit und kann ich nicht sagen, da ich den Bericht nicht im Detail kenne", sagt Alois Ebner, leitender Staatsanwalt und Mediensprecher der Staatsanwaltschaft Ried. 

Laut Ebner bestehe der Verdacht von Bauten und Bebauungen ohne Bewilligungen im Grünland. Nach Informationen des Bürgermeisters Christian Gmundner (FPÖ) handelt es sich bei den 23 untersuchten Verdachtsfällen nicht nur um Wohneinheiten. Auch Gartenhäuser und Steinmauern würden analysiert. 

"Ich rechne bei den 23 Verdachtsfällen mit weiteren Missständen", erklärt Gmundner im Gespräch mit "Heute". Mehr könne er derzeit aber nicht sagen, da er den Zwischenbericht noch nicht gelesen hat: "Wir haben ihn nicht bekommen, daher haben wir ihn jetzt angefordert. Ob sich unter den 23 Fällen auch weitere Einfamilienhäuser befinden, weiß ich daher nicht."

"Ich rechne bei den 23 Verdachtsfällen mit weiteren Missständen." Bürgermeister Gmundner 

"Natürlich müssen alle anderen Fälle dann auch baupolizeilich überprüft werden", so der Ortschef. Derzeit wird wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs gegen zwei ehemalige Ortschefs und einen Amtsleiter ermittelt. Es gilt für alle Genannten die Unschuldsvermutung.

Vorsicht, Pfusch!

Apropos Haus: Einem Unternehmer aus Gunskirchen (Bez. Wels-Land) drohen hohe Folgekosten. Er entdeckte schwere Mängel an seiner neuen Lagerhalle. "Heute" hat berichtet.

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