Niederösterreich
Falsches Alter – Flüchtling kostetStaat 7.400 € zu viel
Ein Mann hatte sich als minderjährig ausgegeben und dadurch um 7.400 Euro zu viel an Sachleistungen erhalten. Vor Gericht wurde er freigesprochen.
Im Jahr 2020 war ein Afghane unklaren Alters über die üblichen Schlepperrouten nach Europa gekommen. In Österreich wurde er ohne Dokumente aufgegriffen. Ein Landsmann soll dem angeklagten Afghanen dann den Tipp gegeben haben, sich jünger zu machen: "Minderjährige schiebt man nicht so leicht ab", soll der Landsmann zum angeklagten Afghanen gesagt haben.
Also gab der Afghane den 12. September 2005 als Geburtsdatum an und wäre damit erst 15 Jahre alt gewesen. Der Polizist glaubte dem Flüchtling indes kein Wort und meldete seinen Verdacht. In der Folge wurde eine Altersfeststellung angeordnet, das Ergebnis: Der Afghane soll nicht erst 15 Jahre alt sein, sondern älter. Nur: Durch den Status als unbegleiteter Minderjähriger hatte er rund 7.400 Euro mehr an Sachleistungen bekommen - alleine schon der intensivere Betreueraufwand in der Wohnsituation kostete beträchtlich mehr.
Am Montag saß der Afghane wegen Betruges am Landesgericht auf der Anklagebank. "Ja, ich habe gelogen, aber nur um die Chancen einer Abschiebung zu mindern", gestand der Angeklagte. Er habe jedoch überhaupt keine Ahnung gehabt, welche Sachleistungen aufgrund des Alters ihm zustehen würden. Der Richter glaubte dem Angeklagten und konnte zudem keinen Vorsatz erkennen. Somit wurde der Angeklagte rechtskräftig freigesprochen.
Afghane darf bleiben, bemüht sich redlich
Übrigens: Der Afghane hat mittlerweile einen positiven Asylbescheid erhalten, besucht täglich einen Deutschkurs und arbeitet täglich zwei Stunden in einem Handyshop. Was jetzt mit den 7.400 Euro passiert, ist Sache des Landesverwaltungsgerichtes.