Wien
Falscher Taxler fuhr Ordner bei Kontrolle in Wien an
Dramatischer Vorfall am Messegelände: Ein Taxifahrer soll ohne Schein unterwegs gewesen sein, bei einem Fluchtversuch wurde ein Ordner verletzt.
Dem Wiener Taxiunternehmer Volkan A. wird der vergangene Samstag wohl noch lange Zeit in Erinnerung bleiben. Gemeinsam mit Kollegen war er für einen Ärztekongress am Wiener Messegelände engagiert worden. Gegen 14.30 Uhr fiel ihm plötzlich ein Wagen auf, der keine für Taxis übliche Dachleuchte trug.
Opfer landete auf Motorhaube
"Ich war etwas stutzig und bin auf das Fahrzeug zugegangen", berichtet A. "Ich habe den Lenker gebeten, mir seinen Taxischein zu zeigen. Er meinte, er hätte keinen, aber eine Vorbestellung über eine App." Volkan A. reagierte laut eigenen Aussagen umgehend, erklärte dem Kunden, das Taxi sei "nicht sicher", woraufhin der Fahrgast wieder ausstieg.
"In diesem Moment stieg der Fahrer aufs Gas. Ein Kollege stand vor dem Wagen und sprang auf die Motorhaube, um nicht unter dem Fahrzeuge zu landen." Daraufhin legte der Verdächtige laut A. den Rückwärtsgang ein, ihm wurde jedoch von einem weiteren Taxi der Weg abgeschnitten.
Verdächtiger auf freiem Fuß angezeigt
Volkan A. informierte die Polizei, die den Vorfall gegenüber "Heute" bestätigte. Das Opfer wurde verletzt und musste ins Spital gebracht werden. Der Tatverdächtige wurde vorläufig festgenommen und nach der Vernehmung auf freiem Fuß wegen des Verdachts der absichtlich schweren Körperverletzung angezeigt.
Viele Lenker haben keine Genehmigung
Laut Taxifahrer Volkan A. sei es nicht der erste Vorfall dieser Art: "Ich gehe davon aus, dass 30 Prozent der Lenker ohne Schein in Wien unterwegs sind. Immer wieder decken wir solche Fälle auf." Von der Polizei gab es dazu keine Bestätigung, man führe hier keine Statistik. Kunden sollten laut Volkan A. darauf achten, dass ihr Taxi eine Dachleuchte sowie Firmendetails auf dem Armaturenbrett hat. Die Plattform, über dessen App der Verdächtige die Fahrt anmeldete, reagierte auf "Heute"-Anfrage bisher nicht auf die Vorwürfe.