Nach Anschuldigungen

Falsche Aussage: Michelle Hunziker erntet erneut Kritik

In einem Interview meint Michelle Hunziker, ihre Hilfsorganisation sei als einzige in der Pandemie geöffnet gewesen. Dafür erntet sie erneut Kritik.

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Falsche Aussage: Michelle Hunziker erntet erneut Kritik
Michelle Hunziker gründete 2007 mit der Politikerin Giulia Bongiorna die Stiftung Doppia Difesa.
Instagram/therealhunzigram

Die italienische Journalistin Selvaggia Lucarelli bekam mit ihren Anschuldigungen, Michelle Hunzikers (47) Opferhilfe Doppia Difesa sei "kaum einsatzfähig" kürzlich vor Gericht recht. Wegen mangelnder Kapazität brauchte die Organisation extrem lange, um auf Anfragen von Opfern zu reagieren, wie Lucarelli 2018 aufdeckte.

"Kein Spiel"

In einem Interview verteidigt Hunziker ihre Organisation nun. "Wir haben auch während Covid nicht aufgehört, als alle Anti-Gewalt-Zentren stillstanden", so die Moderatorin in der Sendung "Verissimo" am Sonntag.

Laut Michelle war Doppia Difesa als "einzige Organisation" während der Pandemie 24 Stunden am Tag geöffnet, um Frauen, die Opfer von Gewalt wurden, zu unterstützen. "Wir haben nie aufgehört, wir haben versucht, zu helfen. Das ist mein Lebensprojekt. Doppia Difesa ist kein Spiel", so die Italienerin. Mit diesen Aussagen sorgt sie erneut für Kritik.

Behauptung von Hunziker ist falsch

Die Frauenorganisation "Donne in Rete contro Violenza" zeigt sich in einer Mitteilung "bestürzt über die Aussage von Michelle Hunziker". Die Behauptung, dass alle Anti-Gewalt-Zentren während der Pandemie geschlossen hatten, sei falsch. Jene, die in Notaufnahmeprojekten tätig sind, seien rund um die Uhr im Einsatz gewesen, indem sie Frauen in Krankenhäusern, Polizeistationen oder Polizeidienststellen unterstützt haben.

Die Organisation mit Sitz in Rom hat sogar Zahlen, die dies belegen. Vom 2. März bis zum 5. April 2020 wurden ihre Anti-Gewalt-Zentren von 2.867 Frauen kontaktiert, von denen sich 28 Prozent noch nie zuvor an die Zentren des Netzwerks gewandt hatten.

"Ein Anstieg, der auch auf die Folgen der pandemischen Krise selbst zurückzuführen ist: Mehr Zeit zu Hause bedeutet eine größere Nähe zwischen Frauen und ihren gewalttätigen Partnern", so die Hilfsorganisation.

Michelle rudert zurück

Hunziker ruderte bereits zurück. In einem Statement lässt sie verlauten, dass sie mit der Aussage im Interview lediglich darauf hinweisen wollte, wie schwierig es sei, Frauen, die Opfer von Gewalt wurden, zu helfen – insbesondere während der Pandemie. Die Verwendung des Begriffs alle in Bezug auf die Anti-Gewalt-Center sei ein Irrtum gewesen, für den sie sich entschuldigen will.

Du oder jemand den du kennst, benötigt Hilfe in Bezug auf psychische, körperliche oder sexuelle Gewalt?

Hier findest du sie:
Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
Rat auf Draht: 147
Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
Gewaltschutzzentren: +43 1 585 32 88
Weisser Ring: 0800 112 112
TelefonSeelsorge – Notruf 142 (täglich 0-24 Uhr)

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