Wien

"Falsch und irreführend" – so tobt die Wien Energie

Ein neues Gutachten wirft Fragen um die extremen Preis-Explosionen bei der Wien Energie auf. Und lässt das Unternehmen nun öffentlich toben.

Rene Findenig
Die Zentrale der Wien Energie.
Die Zentrale der Wien Energie.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Ein neues Gutachten, das die im Vorjahr eklatanten Preissteigerungen für Kunden der Wien Energie untersucht hat, lege nahe, dass die Preise im Vergleich zu anderen Unternehmen sehr rasch  und sehr früh erhöht worden seien, so der Unternehmensberater des Finanzombudsteams, Gerald Zmuegg, am Dienstagabend in der ORF-"ZIB2". Einer der Gründe dafür sei das "Tradingmodell", das die Wien Energie verwendet habe, so der Experte. Heißt: Die vom Unternehmen abgestrittenen Spekulationsgeschäfte sollen doch schuld an den Preiserhöhungen der Wien Energie sein.

Die Wien Energie sei gezwungen gewesen, die Preise viel schneller als andere Unternehmen an die Endkunden weiterzugeben, "weil sie eben nicht abgesichert war", so Zmuegg. Andere hätten im August 2021, als die Preise zu steigen begannen, Absicherungsmodelle zu entwickeln, so Zmuegg, das sei nicht passiert. "Jetzt haben wir es schwarz auf weiß", attestierte am Mittwoch der Klubobmann der Wiener Volkspartei, Markus Wölbitsch. "Und gleichzeitig wird vor allem keine Absicherung gegen steigende Preise für die Endkunden vorgenommen."

Es sei nun "bestätigt, dass das hochspekulative Trading-Modell für schnelle und hohe Strompreiserhöhungen verantwortlich ist. Im Vergleich zu anderen Energieunternehmen hat die Wien Energie verstärkt und zu lange auf den Börsenhandel gesetzt und die Preise für die Endkunden nicht abgesichert", so wiederum der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp und der FPÖ-Fraktionsführer in der U-Kommission zur Wien Energie, Klubobmann Maximilian Krauss. Man habe die "Gewinne und Boni für die Manager absichern" wollen und deshalb "die Strompreise für die Endkunden massiv" für Sicherheiten erhöht.

Das alles lässt nun die Wien Energie toben, wo man die Vorgänge bestreitet. Das Gutachten sei "völlig falsch und irreführend", heißt es. "In diesem Dokument werden Zusammenhänge hergestellt, wo es faktisch keine gibt und Informationen grundsätzlich falsch, verkürzt und unvollständig zusammengeführt. Wien Energie wird rechtliche Schritte gegen die weitere Verbreitung dieser Falschinformationen prüfen", so das Unternehmen. Und: "Den gesamten Sommer/Herbst 2022 war die Wien Energie Vertriebs GmbH & Co KG der günstigste Strom- und Gasanbieter in Wien und auch im Österreichvergleich unter den günstigsten Anbietern."

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger