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Fall Maddie: Ex-Chefermittler beschuldigt Eltern

Der Hauptverdächtige Christian B. habe Maddie 2007 nicht entführt und getötet. Es gebe keine Beweise, dass dieser in die Wohnung eingebrochen sei.

Kate and Gerry McCann starteten eine beispiellose Suchaktion nach Maddie, geraten aber immer wieder auch selbst ins Zwielicht.
Kate and Gerry McCann starteten eine beispiellose Suchaktion nach Maddie, geraten aber immer wieder auch selbst ins Zwielicht.
(Bild: Andrew Winning)

Der ehemalige Chefermittler im Fall Maddie, Goncalo Amaral, glaubt weiterhin nicht daran, dass der deutsche Hauptverdächtige Christian B. das damals dreijährige Mädchen entführt und getötet haben soll. "B. hat mit Maddies Verschwinden nichts zu tun. Die Hauptverantwortlichen sind die Eltern", erklärt er gegenüber der «Bild»-Zeitung.

Goncalo Amaral beschuldigte Eltern bereits früher

2007 verschwand die damals drei Jahre alte Madeleine (Maddie) McCann aus einer Ferienwohnung in einem Resort an der portugiesischen Algarve-Küste. Die Ermittlungen brachten jahrelang keine Ergebnisse, zwischenzeitlich wurden auch die Eltern verdächtigt, etwas mit dem Verschwinden ihrer Tochter zu tun gehabt zu haben. Erst im Sommer 2020 kam es zum Durchbruch, als deutsche Ermittler einen neuen Hauptverdächtigen präsentierten: Christian B. (44). Dieser sitzt wegen anderer Vergehen bereits seit längerem in Haft.

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ist mittlerweile überzeugt, dass Maddie tot ist. Noch immer hat sie allerdings keine Anklage gegen B. erhoben. Die Behörden sollen den inhaftierten Sexualstraftäter noch nicht einmal zum Fall vernommen haben. Der ehemalige Chefermittler Goncalo Amaral hatte in der Vergangenheit immer wieder die These vertreten, Gerry und Kate McCann hätten etwas mit dem Verschwinden Maddies zu tun gehabt.

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    Im Zusammenhang mit dem Verschwinden des damals 3-jährigen britischen Mädchens Madeleine Beth McCann am 3. Mai 2007 aus einer Appartementanlage in Praia da Luz in Portugal ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig gegen einen 43-jährigen deutschen Staatsangehörigen wegen des Verdachts des Mordes.
    Im Zusammenhang mit dem Verschwinden des damals 3-jährigen britischen Mädchens Madeleine Beth McCann am 3. Mai 2007 aus einer Appartementanlage in Praia da Luz in Portugal ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig gegen einen 43-jährigen deutschen Staatsangehörigen wegen des Verdachts des Mordes.
    apa/ picturedesk.com

    Die portugiesische Polizei und Chefermittler Amaral wurden für ihr Vorgehen in den Ermittlungen jedoch auch stark kritisiert. Der heute 61-Jährige hielt auch nach seiner Entlassung an seinen Anschuldigungen fest. In einem Buch, das er veröffentlichte sowie in einer Netflix-Doku 2019 wiederholte er seine Vorwürfe, die Eltern hätten eine Entführung inszeniert.

    "Die Meinung eines portugiesischen Ex-Polizisten interessiert uns wenig"

    Im "Bild"-Interview doppelt Amaral nach. B.s Name habe zwar bereits kurz nach dem Verschwinden von Maddie auf einer Liste bekannter Pädophiler in der Region rund um Praia de Luz gestanden. "Man hat an seine Tür geklopft, aber er war nicht zu Hause", erklärt er. Dass der Deutsche in die Ferienwohnung der McCanns eingebrochen, das Kind entführt, und dabei keinerlei Fingerabdrücke hinterlassen haben soll, glaubt Amaral aber nicht.

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      In diesem Haus zwischen Lagos und Praia da Luz soll Christian B. (43) gewohnt haben.
      In diesem Haus zwischen Lagos und Praia da Luz soll Christian B. (43) gewohnt haben.
      Bundeskriminalamt

      "Das Ganze dient nur der Konstruktion, damit die Leute sagen: Was ist dieser B. für ein Monster!" Auch wiederholt er seine Vorwürfe, dass die Eltern Gary und Kate McCann die Nachricht des Verschwindens ihrer Tochter damals gleichgültig aufgenommen hätten. Die Fingerabdrücke der Mutter seien zudem die einzigen, die in der Ferienwohnung gefunden wurden.

      Der zuständige Staatsanwalt in Braunschweig, Hans Christian Wolters, schmettert die Vorwürfe ab. "Die Meinung eines portugiesischen Ex-Polizisten interessiert uns wenig. Wir gehen davon aus, dass ihm unsere Akten nicht vorliegen. Deshalb sind seine Schlussfolgerungen völlig irrelevant", erklärt er gegenüber der «Bild»-Zeitung.

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