Niederösterreich
Fall Leonie: Ab 27.September müssen Afghanen vor Gericht
Im Fall Leonie steht nun der Prozesstermin: 3 Angeklagte müssen sich von 27.9. bis 6.10. an 7 Verhandlungstagen am Wiener Landl verantworten.
Erst mit 12. Juli war die Anklage gegen drei beschuldigte Afghanen eingebracht worden, mittlerweile ist sie rechtskräftig und die Verhandlungstage am Wiener Straflandesgericht stehen fest.
Die drei Verdächtigen (20, 19, 23) müssen sich am 27., 28. 29., 30. September sowie am 4., 5. und 6. Oktober wegen Vergewaltigung mit Todesfolge verantworten (es gilt die Unschuldsvermutung).
Anwältin Wagner legt Mandat nieder
Brisant: Top-Anwältin Astrid Wagner, die bis vor kurzem den 20-Jährigen Afghanen, der stets angegeben hatte erst 16 Jahre alt zu sein, vertreten hatte, schmiss das Mandat hin. "Es hat mehrere Gründe, eine meiner Mitarbeiterinnen hat zum Beispiel die Anwaltsprüfung", bestätigt Astrid Wagner. Auch der zweite Anwalt des 20-Jährigen, Mathias Burger, warf das Handtuch. Der 20-Jährige soll jetzt von Andreas Schweitzer vertreten werden. Dafür wird der 23-jährige Boxer, der mit einer Flucht nach England für Aufsehen gesorgt hatte, vom renommierten Rechtsanwalt Manfred Arbacher-Stöger vertreten.
Joghurt und Dusche für Tote
Rückblick: Die Tullner Schülerin war am 26. Juni 2021 gegen 2 Uhr früh mit zwei jungen Männern mit in die Wohnung in der Wiener Donaustadt gekommen, soll dort Drogen verabreicht bekommen haben und von zumindest zwei der vier Verdächtigen vergewaltigt worden sein. Das DNA-Gutachten belastet drei Männer (16, 18, 22), zwei davon schwer - mehr dazu hier. Als das Mädchen das Bewusstsein verloren hatte, stellten es die Männer unter die Dusche, flößten ihm Joghurt ein und legten den leblosen Körper schließlich auf einem Grünstreifen unweit der Wohnung ab.
Erst dann riefen zwei Afghanen die Rettung, ein Afghane tat sich noch als Ersthelfer hervor. In der Folge wurden der 19-jährige Wohungsbesitzer, der 20-jährige mutmaßliche Freund von Leonie in Wien festgenommen, der 23-jährige Boxer setzte sich als Flüchtling nach England ab, wurde erst von Zielfahndern geschnappt.
"Falsch keinen Mord anzuklagen"
Wie brutal Leonie unter Drogen gesetzt und vergewaltigt worden sein soll, zeigt die 16-seitige Anklage. Opferanwalt Florian Höllwarth hatte erst gemeint: "Es ist symbolisch falsch, da keinen Mord anzuklagen" - mehr dazu hier. Der Prozess soll teilweise unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Dem 19-Jährigen und 20-Jährigen drohen dabei bis zu 20 Jahre Haft, dem 23-Jährigen eine lebenslange Haftstrafe.
