Wien

Fahrgäste verärgert – 37 Minuten Warten auf Bim in Wien

Viele Bim-Linien geraten derzeit in Wien aus dem Takt: Weil Personal fehlt, müssen Fahrgäste zu lange auf die Straßenbahn warten. 

Thomas Peterthalner
Sonntag gab es auf der Linie 49 in Wien-Neubau lange Wartezeiten.
Sonntag gab es auf der Linie 49 in Wien-Neubau lange Wartezeiten.
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Gerade am Wochenende sollte man derzeit bei Fahrten mit der Bim etwas mehr Zeit einplanen. Samstagabend beschwerten sich Fahrgäste über viel zu lange Wartezeiten auf mehreren Linien in Wien. Auf der Linie 2 Richtung Dornbach warteten Öffi-Fahrer bis 37 Minuten auf die nächste Garnitur. Schuld war hier eine Demo am Ring. Der "Fünfer" tuckerte in Wien nach einem Polizeieinsatz im 26 Minuten-Takt Richtung Westbahnhof. 

Sonntag wenig taktvoll 

Auch am Sonntag (11.12.22) gab es zum Teil überlange Wartezeiten auf Straßenbahnen in Wien: Auf der Linie 49 Richtung Volkstheater musste man sich bis zu 25 Minuten auf die nächste Garnitur gedulden. Laut Wiener Linien war hier ein Rettungseinsatz wegen eines erkrankten Fahrgastes die Ursache. Verspätungen gab es am Sonntag auch auf anderen Linien wie beispielsweise U2Z, 46, 60 und 62. "Für eine Fahrt zum Schottentor plane ich mittlerweile mindestens das Doppelte an Zeit ein", so eine Userin auf Twitter. 

Krankenstände

Schuld an der Misere sind auch noch immer Personalprobleme bei den Wiener Linien. Schon kurzfristige Krankenstände machen den Dienstplänen zu schaffen, können aufgrund der dünnen Personaldecke oft nicht schnell genug nachbesetzt werden. 

Fehlendes Personal

Außerdem stellt der Generationenwechsel und die damit verbundene angespannte Situation am Arbeitsmarkt die Wiener Linien – so wie viele andere Betriebe und Branchen auch – vor große personelle Herausforderungen. "Wir geben mit vereinten Kräften unser Bestes, um Wien trotzdem weiterhin mobil zu halten. Vereinzelt kann es dennoch zu längeren Intervallen kommen. Jeder Fahrgast, der warten muss, ist einer zu viel. Wir bedauern das sehr und setzen deshalb viele Maßnahmen, um bald wieder in gewohnter Verlässlichkeit unterwegs zu sein", so eine Sprecherin zu "Heute".

Pensionswelle

Das Öffi-Unternehmen bereitet sich seit langer Zeit auf die Pensionierungswelle vor und setzt eine Vielzahl an Maßnahmen, um Jobs zu attraktivieren. So wurden vorausschauend Ausbildungsplätze verdoppelt und der Stellenwert von Ausbildungen auch durch die neue Lehrwerkstätte oder ein neues Lehrangebot ausgeweitet. Derzeit laufen große Recruiting-Kampagnen für Straßenbahn- und Buslenker. "Mitarbeiter mit gültiger Fahrberechtigung werden für den Einsatz im Fahrdienst motiviert, Pensionisten werden angesprochen, ob sie ihre Fahrberechtigung reaktivieren wollen. Außerdem sind wir dabei, neue Modelle auszuprobieren. Für U-Bahn- und seit kurzem auch Straßenbahn-Fahrer bieten wir nicht nur Vollzeit-, sondern auch Teilzeitstellen an."

190 Ausbildungsplätze frei

"Jedes Monat startet eine Straßenbahn-Schule, um den Nachwuchs auszubilden. Es freut uns sehr, dass das Interesse an der Ausbildung derzeit groß ist. Die dreimonatige Ausbildung, die bereits bezahlt wird, wurde auch moderner gestaltet: Wir arbeiten gezielt daran, die Schüler künftig besser zu unterstützen, mit E-Learning und bezahlten Stunden, die zum Lernen zur Verfügung stehen. Außerdem unterstützen wir zukünftige Fahrer*innen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, gezielt mit Deutschkursen."

"Wir haben derzeit Platz für 100 neue Kollegen in unseren Straßenbahn-Cockpits und rund 90 neue Kollegen in unseren Bus-Cockpits und freuen uns auf zahlreiche Bewerbungen!"

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