In der Steiermark sorgt das "Fahrende Volk" immer wieder für Probleme. Praktisch über Nacht tauchen bis zu Dutzende Wohnwägen auf, belagern tage- oder wochenlang ausgewählte Flächen, hinterlassen dann teilweise Müllberge. Konflikte mit Anwohnern und Gemeinden sind da vorprogrammiert.
Wegen Vorfällen dieser Art wurde zuletzt sogar das Steiermärkische Landes-Sicherheitsgesetz geändert. Dadurch soll es schneller möglich sein, betroffene Flächen auf Kosten der Gäste zu räumen – allerdings nur, wenn es sich um öffentlichen Grund handelt.
Und genau das ist das Problem des aktuellen Falls, über den die "Kleine Zeitung" berichtet. Schauplatz ist der Parkplatz der ehemaligen Billa-Filiale in Graz-Straßgang. An der Kärntnerstraße hausieren seit Anfang der Woche ein gutes Dutzend Wohnwagen – Tendenz steigend.
Ein halbes Jahr lang stand das Areal leer, war von einem Bauzaun umgeben. Schon im Mai sollte ein neuer "Mixmarkt" dort einziehen, doch plötzlich fehlte vom Bauzaun jede Spur. Seither ist der Vorplatz gesäumt mit Autos, Campern und Vorzelten.
"Die Wohnwagen stehen ohne Genehmigung dort, wir haben am Donnerstag auch schon die Polizei gerufen", sagt die Geschäftsführerin des Mixmarkts in der Klosterwiesgasse. "Ich habe selbst schon probiert, die Leute zu konfrontieren, aber sie sprechen kein Deutsch", erzählt sie der "Kleinen Zeitung".
Denn wie sich kurz darauf feststellte, ist auch die Polizei machtlos. "Solange auf einem Privatgrundstück keine strafrechtlich relevanten Handlungen passieren, können wir als Polizei nicht einschreiten." Mehr als ein höfliches Bitten, den Platz zu verlassen und fremdenrechtliche Kontrollen seien nicht möglich.
Bleibt nur mehr der Ganz zum Bezirksgericht, um eine Besitzstörungsklage gegen die Störenfriede anzustreben. Bis die Mühlen der Justiz zu mahlen begonnen haben, sind diese in der Regel aber längst ohnehin wieder weg.