Sheryl Sandberg (55) war jahrelang, neben Mark Zuckerberg (40), das Gesicht von Facebook. Doch nun, drei Jahre nach ihrem Ausstieg, steht sie im Mittelpunkt schwerer Vorwürfe.
Im Buch "Careless People" schildert die ehemalige Facebook-Mitarbeiterin Sarah Wynn-Williams fragwürdige Szenen aus Sandbergs Zeit an der Spitze des Konzerns.
Wynn-Williams selbst war für die Regierungsbeziehungen von Facebook zuständig und hatte direkten Kontakt zu Führungskräften wie COO Sandberg und CEO Mark Zuckerberg.
Während einer Geschäftsreise in Europa soll die 55-Jährige satte 13.000 Dollar (knapp 12.000 Euro) für luxuriöse Dessous ausgegeben haben – nicht nur für sich selbst, sondern auch für ihre damals 26-jährige Assistentin.
In einem Privatjet soll es zu auffällig vertrauten Momenten gekommen sein. "Sie schliefen abwechselnd auf dem Schoß der anderen und streichelten sich gegenseitig die Haare", schreibt sie. Sie selbst fühlte sich in der Situation unwohl und versuchte, "unsichtbar zu sein".
Auf einem Rückflug soll Sandberg ihre Mitarbeiterin mehrmals aufgefordert haben, sich zu ihr ins Bett zu legen. Als diese ablehnte, sei sie irritiert gewesen. Die Assistentin soll später gesagt haben, dass sie wusste, welche Vorteile es hatte, "Sheryls kleine Puppe" zu sein.
Auch Zuckerberg kommt in dem Buch nicht gut weg. Wynn-Williams beschreibt ihn als jemanden, der immer stärker auf öffentliche Inszenierung setzte – etwa durch sorgfältig geplante Menschenmengen bei Auftritten.
Meta weist die Vorwürfe zurück. Das Unternehmen nennt sie "veraltet und falsch" und verweist darauf, dass Wynn-Williams vor Jahren wegen "schlechter Leistung und toxischem Verhalten" entlassen wurde. "Eine damalige Untersuchung ergab, dass sie irreführende und unbegründete Anschuldigungen wegen Belästigung erhoben hatte", heißt es weiter.
Doch sie bleibt bei ihrer Version: "Das Buch spricht für sich selbst." Was dieser Skandal für Sandberg und Facebook bedeutet, bleibt abzuwarten.