Österreich
Fabrik-Feuerteufel soll Tod von Baby verschuldet haben
Ende Februar wurde ein Großbrand in einer Papierfabrik in Hirschwang, Bezirk Neunkirchen, gelegt. Der Verdächtige soll auch den Tod seines Babys verschuldet haben.
Ende Februar kam es in der Nacht zu einem Großbrand in der Papierfabrik Mayer-Melnhof in Hirschwang an der Rax, Bezirk Neunkirchen. Der Brand wurde gelegt, wie Ermittlungen ergaben. Am Montag legte der Hauptverdächtige ein Geständnis ab. Als Motiv gab er an, dass er wegen Ermittlungen gegen ihn aufgrund des Todes seines Babys "unter Druck" stand.
Der Großbrand richtete in der Nacht auf den 23. Februar in der Papierfabrik einen Schaden von neun Millionen Euro an. 200 Arbeitsplätze stehen seither auf dem Spiel. Die Brandermittler stellten bald fest, dass es sich um Brandstiftung handelte.
Am Montag hat der Verdächtige, der 23-jährige Mitarbeiter Fabian A., nun ein Geständnis abgelegt, wie der "Kurier" berichtet. Und der Verdacht gegen Fabian A. (23) wiegt noch viel schwerer. Auch im Zusammenhang mit dem Tod seines Kindes wird gegen den Laderfahrer ermittelt, bestätigt der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, Erich Habitzl.
Am 16. Jänner diesen Jahres kam es in der Wohnung von Fabian A. und seiner Frau im Bezirk Neunkirchen zu einem dramatischen Zwischenfall. Der vier Monate alte Ben-Daniel hatte das Bewusstsein verloren und wurde von seinem Vater gerade reanimiert, als die Mutter von einer Besorgung nach Hause kam. Der Säugling wurde in kritischem Zustand mit dem ÖAMTC-Notararzthubschrauber ins SMZ-Ost nach Wien geflogen, wo er Tage später starb.
Knochenbrüche und Hirnblutung
Aufgrund von diagnostizierten Knochenbrüchen und Hirnblutungen äußerten die Ärzte im Krankenhaus sofort den Verdacht der schweren Kindesmisshandlung. Die Klinik schaltete die Polizei ein und erstattete Anzeige. Der Bub hatte deutliche Anzeichen eines Schütteltraumas. "Wir haben danach die Obduktion des Kindes angeordnet, das schriftliche Gutachten dazu ist noch ausständig. Die Eltern verantworteten sich bisher in den Einvernahmen leugnend. Es wird wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt", erklärt Habitzl.
Der 23-Jährige hatte auch Schichtdienst in der Mayr-Melnhof Papierfabrik, als dort in der Nacht auf den 23. Februar gegen 22.45 Uhr ein verheerendes Feuer die 4.000 Quadratmeter große Lagerhalle des Betriebes in Schutt und Asche legte. Am Montag gestand Fabian A. schließlich, das Feuer mit einem Feuerzeug und einem Stück Karton gelegt zu haben. Als Grund für die Tat gab er an, der Druck der Ermittlungen wegen des Todes seines Kindes habe ihn dazu getrieben.
Fabian A. wurde in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert.
U-Haft über 23-Jährigen verhängt
Über den 23-Jährigen, der den Brand in der Kartonfabrik gelegt haben soll, verhängte das Landesgericht Wiener Neustadt am Dienstag die Untersuchungshaft. Befristet ist diese vorerst bis 12. Mai. Als Haftgrund wurde nach Angaben von Sprecherin Birgit Borns Tatbegehungsgefahr angenommen.