Ferrari-Boss
F1-Teamchef spricht Klartext: "Die ganze Scheiße"
Vor zwei Wochen war Ferrari mit Charles Leclerc in Monaco noch der strahlende Sieger, im Grand Prix von Kanada erlebte die Scuderia nun ein Debakel.
Schon im Qualifying begann das desaströse Rennwochenende der Italiener, Leclerc als Elfter und Carlos Sainz auf Rang zwölf verpassten den Sprung ins Q3, nach den schlechten Startplatzierungen waren Top-Plätze nicht mehr in Reichweite. Am Ende blieb die Scuderia sogar ohne Punkte. Sainz kollidierte mit Williams-Mann Alexander Albon und schied aus, Leclerc musste nach Problemen im Antriebsstrang ebenso aufgeben.
Für Ferrari war es ein herber Rückschlag, der Rückstand in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft auf Red Bull ist auf 49 Punkte angewachsen, Leclerc liegt nun als erster Verfolger von Dreifach-Weltmeister und Kanada-Sieger Max Verstappen bereits 56 Zähler hinter dem Niederländer.
Deshalb sprach Ferrari-Teamchef Fred Vasseur nach dem Rennen Klartext: "Eigentlich sind wir zuversichtlich in den Sonntag gegangen", sah der Ferrari-Boss durchaus Punkte in Reichweite. "Aber dann lief gleich schon zu Beginn alles schief. Und jetzt hoffe ich, wir haben die ganze Scheiße einer Saison an einem Wochenende abgefeiert", meinte der Franzose nach dem Rennen in einer Medienrunde.
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"Manchmal hat man das Gefühl, dass einfach alles schief geht. Aber deshalb ändert man nicht seine Einstellung", unterstrich der Ferrari-Teamchef, das Wochenende "wirft mich nicht aus der Bahn", meinte Vasseur. "Manchmal haben wir sechs bis acht Autos in nur zwei Zehnteln oder wie in Kanada zwei Autos mit identischer Zeit. Du kannst dir keine Fehler erlauben bei der Vorbereitung, bei den Stopps, bei der Strategie", fügte der Franzose an, unterstrich aber, dass Ferrari Fortschritte gegenüber der letzten Saison gemacht habe. "Man muss das Wochenende trennen, einzelne Probleme separat betrachten", so der Ferrari-Teamchef weiter.
In Monaco sei es schwierig für Red Bull gewesen, nun für Ferrari, deshalb hofft der Franzose schon auf eine Trendwende in Barcelona. "Schon in Spanien sind wir wieder vorne dabei. Wir dürfen nicht vergessen: Es liegen noch 15 Rennen vor uns", so der Franzose.
Auf den Punkt gebracht
- Ferrari erlebte ein Debakel beim Grand Prix von Kanada, als beide Fahrer ohne Punkte blieben
- Teamchef Fred Vasseur sprach nach dem Rennen Klartext und hofft auf eine Trendwende in Barcelona, betonte aber auch, dass Ferrari Fortschritte im Vergleich zur letzten Saison gemacht habe