Die Hitze schlägt unbarmherzig zu. Vor allem zwei Bevölkerungsgruppen stöhnen unter den siedend heißen Temperaturen: Menschen ohne Dach über dem Kopf und Pensionisten.
Marion Eberl, Geschäftsführerin der Arge für Obdachlose in Linz, alarmierte kürzlich im "Heute"-Gespräch: "Langjährige Obdachlosigkeit bringt vermehrt gesundheitliche Probleme mit sich, für die Hitze nicht förderlich ist, wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen."
Auch die Hochrisiko-Gruppe Generation 60 plus fordert die aktuelle Hitzewelle enorm heraus. Oberösterreichs Seniorenbund-Obmann Josef Pühringer warnt: "Ohne geeignete und spezifische Maßnahmen werden sie unter den Folgen überproportional stark leiden. Jedes Jahr sterben zu viele Leute aufgrund von Hitze."
Die Gluthitze macht sich dieser Tage in der Natur bemerkbar: Nicht nur in Linz haben sich Wiesen gelbbraun verfärbt. Schlendert man an der Donaulände entlang (siehe Bildergalerie), wähnt man sich eher in einer Stadt in Südeuropa: Große Flächen sind komplett ausgedorrt. Auch in Asten (Bez. Linz-Land), südlich der oberösterreichischen Landeshauptstadt, stechen unzählige ausgetrocknete Maisfelder sofort ins Auge.
"Man kann sagen, dass die Temperatur im Mittel nicht nur in den vergangenen Wochen, sondern de facto seit vielen Monaten überdurchschnittlich hoch ist", erklärt Steffen Dietz, Meteorologe bei Ubimet gegenüber "Heute".
Im Vergleich zu anderen Jahren seien heuer jedoch vor allem die Dauer der Hitze und die Häufigkeit von Tropennächten außergewöhnlich. Laut Klimastadträtin Eva Schobesberger (Grüne) wurden bis 8. August bereits 15 Tropennächte in der oberösterreichischen Landeshauptstadt vermeldet.
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Das ganze Jahr ist bis jetzt etwa zwei Grad wärmer ausgefallen als im Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre. Zurückzuführen sei dieser Zustand neben den momentan hohen Temperaturen in erster Linie auf die "anhaltende Trockenheit", berichtet Dietz.
Stand jetzt gab es in Österreich heuer 21 sogenannte Hitzetage. Der Wert liege "deutlich" über dem Mittel der vergangenen 30 Jahre, nämlich 15 Tage. Seit Messbeginn 931 habe es bereits acht Mal mehr gegeben. "Einige Tage kommen aber sicherlich noch dazu", so der Wiener Wetterfrosch.
Am 29. Juni wurde in Weyer (Bez. Steyr-Land) der höchste Wert in Oberösterreich gemessen: 35,6 Grad. In Linz hingegen erreichten die Temperaturen heuer noch keine 35 Grad, der maximale Wert von 34,3 Grad wurde am Montag ermittelt.