Österreich
Extra-Schwimmkurse für Flüchtlinge starten
Dieses Jahr sind bereits vier Personen tragisch in der Donau ertrunken. Zwei davon waren Asylwerber, die keine Schwimmkenntnisse hatten. Jetzt wird den Asylwerbern die Chance geboten, kostenlos schwimmen zu lernen, um die Integration zu fördern.
Die Neue Donau wurde im Juni für vier Männer zur Todesfalle. Zwei unter den Ertrunkenen konnten nicht schwimmen. Es handelte sich bei ihnen um zwei Flüchtlinge. Es kommt, laut Hilfsorganisationen, häufiger vor, dass Personen aus Krisengebieten keine Schwimmkenntnisse besitzen.
914 Einsätze der Wasserrettung im Vorjahr
Im Jahr 2015 stieg die Anzahl der Badeunfälle. Ganze 914 Mal musste die Wasserrettung ausrücken. Während 39 Personen nicht mehr gerettet werden konnten, schaffte es die Wasserrettung 24 Personen erfolgreich wiederzubeleben. Die genauen Gründe für die vermehrten Schwimmunfälle und wie viele Personen davon Nicht-Schwimmer waren, sind jedoch nicht bekannt.
Jedoch rät die Wasserrettung auch Schwimmern bei Flüssen, wie der Donau, besonders achtsam zu sein. Denn niedrige Wassertemperaturen, wechselnde Beschaffenheit der Ufer, starke Strömungen und Strudel, werden selbst guten Schwimmern oft zum Verhängnis.
Schwimmkurse für Flüchtlinge
Da viele geflüchtete Personen keine oder nur sehr geringe Schwimmkenntnisse haben, startete das Rote Kreuz bereits im Mai und Juni kostenlose Schwimmkurse für Bewohner des Quartiers Baumgarten. Bei diesen Kursen wurde Kindern zwischen sieben und 14 Jahren die Chance zu geben, schwimmen zu lernen. Im September und Oktober sollen dann weitere Kurse für 15- bis 17-Jährige angeboten werden.
Schwimmkurse für Frauen und Männer getrennt
Die meisten Hilfsorganisationen bieten nur Schwimmkurse für Minderjährige an, hingegen sind die Kurse des Samariterbunds für Erwachsene. Dabei wird darauf geachtet, dass es für Flüchtlinge mit muslimischer Herkunft getrennte Kurse für Männer und Frauen gibt.
Auch die Wiener Wasserrettung bietet Kurse an. Der Unterschied zu den anderen Schwimmkursen liegt jedoch darin, dass die Wasserrettung sowohl praktische als auch theoretische Kurse über Sicherheit am Wasser und Baderegeln anbietet. Da jedoch zu wenig Personal zu Verfügung steht, ist nicht bekannt, wann und wo die Flüchtlinge schwimmen lernen sollen.
Schwimmkurse in Kärnten - Widerstand der Einheimischen
Bereits im Frühling sollte den Flüchtlingen, die in Kärnten untergebracht sind, das Schwimmen beigebracht werden. Jedoch kam hier Widerstand der einheimischen Bevölkerung. Denn die Scheibe eines Einsatzfahrzeuges wurde eingeschlagen. Die Schuldigen sind bislang unbekannt.
Die Kärntner Wasserrettung gibt jedoch nicht auf und will trotzdem weiterhin Schwimmkurse für Flüchtlinge anbieten. Der Freiwilligenverband bekommt sogar Spenden für die humanitären Dienste.