Ukraine-Krieg

Explosionen! Putin greift jetzt Kiew mit Raketen an

Das russische Militär hat die Ukraine in der Nacht auf Sonntag erneut mit Raketen angegriffen und auch die Hauptstadt Kiew ins Visier genommen.
06.04.2025, 07:30

Das Nachrichtenportal "Kyiv Independent" berichtete am Morgen unter Berufung auf Bürgermeister Witali Klitschko von Explosionen sowie mehreren Opfern und herabstürzenden Trümmern beschädigter Gebäude.

In mehreren Bezirken der Millionenstadt seien Brände ausgebrochen, Rettungskräfte seien losgeschickt worden, um Verletzte zu versorgen. Auch in anderen Landesteilen herrschte dem Bericht zufolge Raketenalarm.

Am Vorabend hatte das russische Militär die Ukraine mit neuen Drohnenschwärmen überzogen, die Medienberichten zufolge von der Flugabwehr unter Beschuss genommen wurden. Aus der Stadt Mykolajiw im Süden des Landes meldete die regionale Militärverwaltung Einschläge von Kampfdrohnen und mindestens zwei brennende Wohnhäuser.

Selenski wirft Russland Angriffe auf zivile Objekte vor

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat Russland die bewusste Kriegsführung gegen Städte und andere zivile Einrichtungen vorgeworfen. Allein in den vergangenen 24 Stunden habe das russische Militär Angriffe auf die Städte Krywyj Rih und Charkiw sowie ein Kraftwerk in Cherson lanciert – trotz einer Abmachung zum Schutz von Energieanlagen, sagte Selenski in seiner abendlichen Videoansprache. "Alle russischen Versprechen enden mit Raketen und Drohnen, Bomben oder Artillerie", fügte er hinzu.

Beim jüngsten Angriff auf Krywyj Rih mit mindestens 14 Toten sei eine Rakete im Wohngebiet bei einem Kinderspielplatz eingeschlagen. Unter den Opfern seien auch sechs Kinder. In Charkiw seien derweil nach nächtlichen russischen Drohnenangriffen mit fünf Toten und 34 Verletzten immer noch die Bergungsarbeiten im Gange. Auch der Treffer mit einer per Kamera gesteuerten Drohne in einem Kraftwerk könne kein Zufall sein – "die Russen wissen, dass es sich um eine Energieanlage handelt und diese Anlagen gemäss den Versprechen Russlands gegenüber der amerikanischen Seite vor jeglichen Angriffen geschützt werden müssen", warf er Russland vor.

Waffenruhe abgelehnt

US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin hatten bei einem Telefonat als Minimalkonsens – eine völlige Waffenruhe lehnte Putin ab – ein Moratorium für Schläge gegen Energieobjekte ausgemacht. Kiew stimmte dem später zu. Seither werfen sich beide Seiten immer wieder vor, die Abmachung nicht einzuhalten. Selenski bat einmal mehr die USA um Konsequenzen.

In seiner Videobotschaft ging Selenski aber auch auf ein Treffen ukrainischer Militärs mit Vertretern Frankreichs und Großbritanniens ein. Dabei seien Details zur Stationierung von deren Sicherheitskontingenten besprochen worden. Es gebe spürbare Fortschritte auf dem Weg zu Sicherheitsgarantien für die Ukraine, lobte der Präsident. Paris und London führen eine "Koalition der Willigen" an, die einen möglichen Frieden in der Ukraine absichern will. Russland lehnt die Stationierung europäischer Truppen in dem von ihm angegriffenen Land als Bedrohung der eigenen Sicherheit strikt ab.

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