Wirtschaft

Experten sehen "kurze Verschnaufpause" bei Strompreisen

Im April sind die Energiepreise für Haushalte zum ersten Mal seit Dezember leicht gesunken. Die Energieagentur spricht von einer "Verschnaufpause".

Roman Palman
Teilen
Die Erhöhung der Energiepreise macht den Österreichern zu schaffen.
Die Erhöhung der Energiepreise macht den Österreichern zu schaffen.
Guenter Artinger / picturedesk.com

Im April sind die Energiepreise für Haushalte zum ersten Mal seit Dezember 2021 leicht gesunken. Die Steigerungen der vergangenen Monate übertreffen diesen Rückgang allerdings um ein Vielfaches.

Im Vergleich zum März 2022 ging der von der Österreichischen Energieagentur berechnete Energiepreisindex um 0,5 Prozent zurück. Im Jahresvergleich April 2022 zu April 2021 blieb aber ein heftiges Plus von 39 Prozent.

Entwicklung des EPI und VPI im Vergleich.
Entwicklung des EPI und VPI im Vergleich.
Österreichische Energieagentur

"Energiepreise blieben die zentralen Treiber der Inflation. Diese Entwicklung wird sich in den kommenden Monaten auch verstärkt bei den Preisen für Güter beobachten lassen, für deren Erzeugung die Energiepreise eine wichtige Kostenkomponente sind", betont Franz Angerer, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur.

Heizöl doppelt so teuer wie vor einem Jahr

Bei den auf Erdöl basierenden Energieträgen (Heizöl, Diesel, und Superbenzin) konnte nach den enormen Preisanstiegen im März eine Entspannung beobachtet werden. Die Preise für Heizöl sanken im April um 7,9 Prozent. Damit lagen sie im Jahresvergleich mit einem Plus von 100 Prozent fast exakt doppelt so hoch wie im April des Vorjahres.

Eine typische Tankfüllung von 3.000 Litern kostete im Monatsvergleich damit um fast 700 Euro weniger als im März. Vor einem Jahr bezahlte man jedoch satte 2.000 Euro weniger als noch im April 2022.

Extrem-Preise: Welche Energieträger besonders teuer wurden.
Extrem-Preise: Welche Energieträger besonders teuer wurden.
Österreichische Energieagentur

Strom, Erdgas und Fernwärme – deutliche Preissteigerungen

Die Haushaltspreise für Fernwärme sind gegenüber dem Vormonat um 3,9 Prozent gestiegen. Im Jahresvergleich lagen die Fernwärmepreise um 16,6 Prozent höher. Die Haushaltspreise für Gas stiegen im April 2022 im Vergleich zum März um 1,5 Prozent. Im Jahresvergleich lagen die Gaspreise um 69,9 Prozent über dem Wert vom April 2022. Die Haushaltspreise für Strom sanken im Monatsvergleich um 1,9 Prozent. Im Jahresvergleich lagen sie um 8,5 Prozent höher.

Super: Tankfüllung kostet 25 Euro mehr

Auch für Superbenzin war eine leichte Entspannung zu beobachten. Der Treibstoff kostete um 2,2 Prozent weniger als im März, aber immer noch fast 40 Prozent mehr als vor einem Jahr. Eine Tankfüllung (50 Liter) kam im April an der Zapfsäule im Durchschnitt auf etwa 85 Euro, das sind etwa 4 Euro weniger als im Vormonat März. Im Vergleich zum April des Vorjahres musste man aber 25 Euro mehr bezahlen.

Diesel-Preise weiter gestiegen

Die Preise für Diesel stiegen im Gegensatz dazu weiter. Im Monatsvergleich war ein Plus von 1,6 Prozent zu beobachten. Damit lag der Treibstoff um 56,6 Prozent über dem Niveau vom April 2021. Diesel blieb auch im April teurer als Superbenzin.

Treibstoffpreise im Europavergleich.
Treibstoffpreise im Europavergleich.
Österreichische Energieagentur

Treibstoffpreise in europäischen Ländern

"Ein Vergleich der Treibstoffpreise in den beliebtesten Autoreisezielen der Österreicherinnen und Österreicher zeigt, dass die heimischen Spritpreise im April im Verhältnis relativ niedrig waren", sagt Angerer. Am teuersten war Superbenzin mit 2,01 €/Liter in Deutschland. In Österreich zahlten Autofahrer durchschnittlich rund 1,84 €/Liter. Der Preisunterschied zwischen Deutschland und Österreich bei einer 50 Liter Tankfüllung Superbenzin betrug daher rund 8,50 Euro.

Mittlerweile sind diese Preise aber schon längst wieder passé. Ein Blick auf die Zapfsäulen zeigt: Autofahrer brennen jetzt noch mehr...

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>18.11.2024: 7-jähriger Schüler muss nackt in Papierkorb "machen".</strong> Gewalt in Schulen nimmt immer schlimmere Ausmaße an. "Heute"-Kolumnist Niki Glattauer wirft einen Blick auf die Missstände im Bildungsbereich. <a data-li-document-ref="120072901" href="https://www.heute.at/s/7-jaehriger-schueler-muss-nackt-in-papierkorb-machen-120072901">Weiterlesen &gt;&gt;</a>
    18.11.2024: 7-jähriger Schüler muss nackt in Papierkorb "machen". Gewalt in Schulen nimmt immer schlimmere Ausmaße an. "Heute"-Kolumnist Niki Glattauer wirft einen Blick auf die Missstände im Bildungsbereich. Weiterlesen >>
    Fotos: iStock; Sabine Hertel