Science

Experte warnt vor 50.000 Omikron-Fällen in 20 Tagen

Die Omikron-Variante breitet sich derzeit weit schneller aus als alle ihre Vorgängerinnen. Mathematiker Peter Markowich warnt vor dem Schlimmsten.

Christine Scharfetter
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Die Omikron-Variante breitet sich rasant aus.
Die Omikron-Variante breitet sich rasant aus.
Daniel Karmann / dpa / picturedesk.com

"Gehen wir von einer Verdopplungszeit von zwei Tagen und derzeit etwa 50 Omikron-Fällen in Österreich aus, dann haben wir im schlimmsten Fall in 20 Tagen über 50.000 Fälle", rechnet Mathematiker Peter Markowich das exponentielle Wachstum der neue Coronavirus-Variante gegenüber "Heute" vor. Eine ganz einfach erklärte Rechnung laut dem Experten: Alle zwei Tage komme es – ohne Eindämmung durch Maßnahmen – zu einer Verdoppelung der Infizierten. In diesem Fall "50 mal 2 hoch 10" oder "an Tag Null 50 Fälle, an Tag Zwei 100 Fälle, an Tag Vier 200 Fälle und immer so weiter". 

"Das ist das, was sein kann", warnt der Professor für Angewandte Analysis an der Fakultät für Mathematik der Universität Wien und Professor für Angewandte Mathematik an der Universität Cambridge.

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    Echt oder fake? Diese Frage stellt man sich angesichts der unzähligen Meldungen zum Coronavirus Sars-CoV-2 und seinen Auswirkungen auf die Welt regelmäßig. Hier erfährst du, was dahinter steckt.
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    Getty Images/iStockphoto

    Zu späte Lockdowns

    Das Hauptproblem, das er in Österreich derzeit sehe, sei, dass viele Menschen und vor allem Entscheidungsträger die Bedeutung von exponentiellem Wachstum nicht wirklich verstehen würden. "Ich glaube, das liegt daran, dass wir Menschen gewohnt sind, linear zu denken." Vermutlich aus diesem Grund kamen die Lockdowns aus der Sicht von Markowich bisher immer zu spät. "Man ging wohl immer von den momentanen Zuwachsraten aus und dachte irgendwie, dass die so weitergehen würden. Aber genau das ist beim exponentiellem Wachstum eben nicht der Fall."

    "Wir müssen uns warm anziehen."

    Die Daten aus Südafrika und deren milde Krankheitsverläufe könne man nicht auf Österreich umlegen, schon alleine deswegen, weil der Altersdurchschnitt dort viel jünger sei. "Wir müssen sehen was Omikron in England und Dänemark anrichtet, dann können wir bessere Schlüsse für uns ziehen. Aber wir müssen uns warm anziehen, das weiß man schon jetzt."

    Omikron könnte Spitäler an Grenzen bringen

    Vor allem die Tatsache, dass die neue Variante möglicherweise zwar zu einer geringeren individuellen Krankheitslast führe, schlussendlich aber viel mehr Leute betreffe, bereite dem Mathematiker Sorgen. "Eine solche Variante hat das Potential, die Spitäler noch mehr an ihre Kapazitätsgrenzen zu bringen."

    Mathematiker Peter Markowich
    Mathematiker Peter Markowich
    Robert Newald / picturedesk.com

    Markowich appelliert deshalb: "Bitte, impfen, impfen, impfen! Boostern, boostern, boostern! FFP2-Masken tragen, wo es nur geht. Endlich verstehen, was exponentielles Wachstum bedeutet und vorsorgen, sprich den Lockdown nicht wieder zu spät machen."