OMV-Rückzug aus Gas-Vertrag

Experte verrät, was nun bei Gaspreisen zu erwarten ist

Die OMV hat den Liefervertrag für Erdgas mit der russischeb Gazprom aufgelöst. Ob Gas nun teurer wird, erklärte E-Control-Chef Urbantschitsch im ORF.

Michael Rauhofer-Redl
Experte verrät, was nun bei Gaspreisen zu erwarten ist
E-Control-Chef Wolfgang Urbantschitsch in der ZIB2 am 12.12.2024
Screenshot ORF

Die OMV hat den Liefervertrag für Erdgas aufgelöst. Sie wird also kein Gas von der russischen Gasprom mehr beziehen. Wie von "Heute" berichtet, machte die OMV den Beschluss "mit sofortiger Wirkung" am Mittwochabend publik.Den Gas-Paukenschlag begründet die OMV damit, dass Gasprom seit dem 16. November 2024, 06:00 Uhr MEZ, nicht mehr geliefert hat.

Aus OMV-Sicht hat Gazprom dadurch "grundlegende Vertragsverstöße begangen". Am Mittwoch nahm auch Bundeskanzler Karl Nehammer Stellung zu dieser Causa. Russland habe Energie als Waffe einsetzen wollen, "das hat nicht funktioniert", so Nehammer.

E-Control-Chef beruhigt

Nun ist wohl zu erwarten, dass der Gaspreis ansteigen wird. Dazu war am Donnerstagabend E-Control-Chef Wolfgang Urbantschitsch Studiogast von Marie-Claire Zimmermann in der ORF-"ZIB2". Auf die Versorgung mit Gas habe der Ausstieg "keine Auswirkung", machte Urbantschitsch zu Beginn des Gesprächs klar. Grund dafür ist die von der Bundesregierung schon vor Jahren angestrebte Diversifizierung der Gaslieferungen.

Der Gasmarkt sei mittlerweile ein weltweiter, weswegen man nicht mehr so von russischem Gas abhängig sei. Der Experte spricht etwa LNG-Lieferungen aus den USA oder Katar in das europäische Netz an.

Ein weiteres Problem: Ab 1. Jänner endet der Transitvertrag von Russland und der Ukraine. Könnte es sein, dass überhaupt kein russisches Gas mehr nach Europa kommt, wollte Zimmermann wissen. Wenn es so sein sollte, und es sehe danach aus, dann bedeute das nicht, dass überhaupt kein russisches Gas mehr nach Europa fließt, weil es auch andere Pipelineverbindungen gebe.

Dennoch sei man für den Fall des Ausfalls gerüstet. Österreich habe vier Milliarden Euro in die Hand genommen, um eine sogenannte strategische Gas-Reserve anzulegen. Und auch die Erdgas-Versorgungsunternehmen hätten das ihrige dazu beigetragen, Gas aus nicht-russischen Quellen zu beziehen.

Wird Gas teurer?

Die Geschichte vom billigen russischen Gas gehöre der Vergangenheit an. Mittlerweile gebe es einen Weltmarkt. Hinzu kommt: Bewerte man russisches Gas, müsse man auch das Risiko, dass es nicht ankommt, berücksichtigen. Bezüglich einer sogenannten Gasspeicherumlage, die Deutschland aktuell noch einhebt – dabei handelt es sich quasi um eine Maut für Gas, das aus Deutschland exportiert wird – geht Urbantschitsch im Sinne einer "guten Nachbarschaft" davon aus, dass diese in den kommenden Wochen fallen wird.

Das Positive, dass man festhalten kann, sei, dass man bis dato keine Preisspitzen gesehen habe. Endkunden könnten jetzt zudem noch "sehr gute" Preise über diverse Verträge zu fixieren und diese für ein ganzes Jahr fixiert zu bekommen.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die OMV hat ihren Liefervertrag für Erdgas mit der russischen Gazprom aufgrund von Vertragsverstößen aufgelöst, was jedoch laut E-Control-Chef Wolfgang Urbantschitsch keine Auswirkungen auf die Gasversorgung haben wird.
    • Dank der Diversifizierung der Gaslieferungen und strategischen Reserven ist Österreich gut vorbereitet, und es wird erwartet, dass die Gaspreise stabil bleiben, wobei Endkunden derzeit noch gute Preise fixieren können.
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