Wien

Experte tobt – Hitzefrei für Pferde, aber nicht am Bau

Hitze am Arbeitsplatz wird immer mehr zum echten Problem. Doch die Gesetzte dazu sind bei uns veraltert, ärgert sich AK-Experte Philipp Brokes.

Österreich Heute

Mit dem Klimawandel und immer häufigeren Hitzewellen braucht es neue Konzepte in der Arbeitswelt, fordert nicht nur AK-Jurist Philipp Brokes. Doch genau der stand im Zuge des"Heute For Future"-Awards 2023 brenndenden Fragen zur Erderwärmung Rede und Antwort.

"Das ist absurd"

Denn Arbeitgeber und Chefs seien völlig überfordert mit der neuen Situation, die durch den Klimawandel auch im Arbeitsleben der Österreicher Einzug gehalten hat. Das Arbeitsrecht sei hier nicht mehr zeitgemäß. "Wir haben nur Mindesttemperaturen, aber keine Höchsttemperaturen – das ist absurd", so der Arbeitsrechtexperte.

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    <em>"Heute"</em>-Herausgeberin Eva Dichand mit ihrem Gatten Christoph und Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne).&nbsp;
    "Heute"-Herausgeberin Eva Dichand mit ihrem Gatten Christoph und Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne).
    Denise Auer

    Aktuell gäbe es nur eine sehr schwammig formulierte Temperaturgrenze und kein Hitzefrei – nicht einmal auf der Baustelle. "Es ist ein Mythos, dass ich ab 32,5 Grad die Arbeit niederlegen darf! Ab dieser Temperatur darf mir mein Arbeitgeber Hitzefrei geben und bekommt dafür Geld", klärt Bokes auf. Aktuell gebe es durch veralterte Arbeitsgesetze zu viele Fragezeichen, das sei "grob fahrlässig."

    Während die Fiaker in Wien bei 35 Grad in die Ställe dürfen, müssten Arbeiter und Büroangestellte teilweise ohne Klimaanlage in heißen Innenräumen oder in der prallen Sonne schuften. "Es gibt ein Hitzefrei für Pferde aber kein KHitzefrei für Bauarbeiter", ärgert sich der Experte. "Ein Hitzefrei für Menschen, wie auch für Pferde wäre zeitgemäß und definitiv ein erster Schritt, den man vorschlagen könnte."

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