Gute Nachricht für Autofahrer

Experte macht unerwartete Spritpreis-Ansage für Herbst

Der Herbst ist traditionell die Zeit, in der vor allem die Diesel-Preise anziehen. Heuer ist aber alles anders. Ein Experte erklärt, warum.

Peter Reidinger
Experte macht unerwartete Spritpreis-Ansage für Herbst
Derzeit liegt der Preis für Diesel und Super meistens unter 1,50 Euro. Der Schulstart in Oberösterreich könnte das bald schon ändern.
Getty Images/iStockphoto

Die vergangenen Wochen konnten Autofahrer beim Tanken etwas durchschnaufen. Die Preise für Diesel und Super sind gesunken, zuletzt sank der Diesel-Preis auf das niedrigste Niveau in diesem Jahr. In Linz sind Diesel und auch Super derzeit an vielen Tankstellen um weniger als 1,50 Euro zu bekommen. Am teuersten tankten Dieselfahrer heuer übrigens am 14. Februar (Aschermittwoch). Da kostete der Liter beachtliche 1,739 Euro.

Noch günstiger als in Österreich waren die Preise zuletzt übrigens für so manche Urlauber. In Kroatien zahlte man zuletzt nur 1,39 Euro für den Liter - sehr zur Freude so mancher Oberösterreicher.

Zehntausende Lenker befürchten nun, dass im Herbst die Preise wieder anziehen werden. Kein Wunder: Sobald die Menschen beginnen, Heizöl einzulagern, steigen üblicherweise die Diesel-Preise an, wie der Experte für Verkehrswirtschaft, Dominik Graf, vom ÖAMTC erklärt: "Durch den Heizöleinkauf steigt der Dieselpreis, weil es dasselbe Produkt ist. Benzin steigt eher im Sommer, wenn die Leute beginnen, auf Urlaub zu fahren".

Aber: Heuer ist alles anders. Wie Graf erklärt, ist eine Preissteigerung derzeit nicht in Sicht. "Die Spritpreise gehen eher weiter nach unten". Hintergrund: Weltweit schwächelt die Wirtschaft, China kauft nicht so viel Rohöl, wie erwartet. Das dämpft den Preis derzeit massiv.

Sollte allerdings der Nahostkonflikt wieder aufflammen, würde alles anders aussehen. "Dann kann der Preis schnell wieder nach oben gehen", so Graf.

ÖAMTC-Experte Dominik Graf erklärt, wie sich der Spritpreis nun entwickelt.
ÖAMTC-Experte Dominik Graf erklärt, wie sich der Spritpreis nun entwickelt.
Wirlphoto/ÖAMTC

Das günstigste Bundesland ist derzeit übrigens Oberösterreich. Die Medianpreise lagen zuletzt bei 1.517 bei Diesel und 1,519 bei Super. Der Bundes-Schnitt liegt bei 1,533 bei Diesel und 1,529 bei Super.

Durch preisbewusstes Tanken und die richtige Fahrweise kann man viel Geld sparen. Hier die Tipps des ÖAMTC:

  • Nach dem Starten sofort losfahren: Im kalten Zustand braucht jeder Motor mehr Sprit. Den Motor daher nicht warmlaufen lassen, sondern schonend bis zur Betriebstemperatur warmfahren.
  • Im höchstmöglichen Gang fahren: Immer früh hoch und spät herunter schalten. Das Fahren mit hoher Motordrehzahl hebt den Spritverbrauch.
  • Vorausschauend und flüssig fahren: Wer genügend Abstand zum Vordermann hält, ist sicherer unterwegs und kann Geschwindigkeitsunterschiede eleganter ausgleichen (Mindestabstand drei Sekunden). Häufiges Bremsen und Gasgeben kostet Sprit.
  • Die passende Geschwindigkeit wählen: Bei zunehmender Fahrgeschwindigkeit nimmt der Verbrauch durch den steigenden Luftwiderstand zu (doppelte Geschwindigkeit ist vierfacher Luftwiderstand).
  • Die Motorbremswirkung nutzen: Die Motorbremse hat den Vorteil, dass man bergab und in Rollphasen gleichzeitig bremsschonend und spritsparend fährt. Man sollte die Motorbremse also bei jeder Gelegenheit nutzen, so z.B. beim Annähern an eine rote Ampel.
  • Dachträger nach dem Gebrauch abmontieren: Die Vorteile moderner, strömungsgünstiger Karosserien gehen durch Dachträger verloren und der Verbrauch steigt bei höheren Geschwindigkeiten bedeutend.
  • Reifendruck kontrollieren: Der Luftdruck in den Reifen sollte öfters kontrolliert werden (bei jedem zweiten Tankstopp). Zu niedriger Druck lässt den Reifen schneller verschleißen und treibt den Spritverbrauch in die Höhe.
  • Keine unnötigen Lasten spazieren führen: Sprit spart, wer ab und zu das Auto entrümpelt. 100 kg können bis zu 0,6 Liter/100 Kilometer Mehrverbrauch ausmachen.
  • Spritverbraucher reduzieren: Klimaanlagen, Standheizung und andere Spritfresser nur wenn nötig einschalten.
  • Regelmäßig das Auto auf den technisch einwandfreien Zustand überprüfen lassen.

Auf den Punkt gebracht

  • Im Herbst wird entgegen der üblichen Erwartungen keine Preissteigerung für Diesel erwartet, da die weltweite Wirtschaft schwächelt und China weniger Rohöl kauft als prognostiziert
  • Laut Verkehrswirtschaftsexperte Dominik Graf könnten die Spritpreise sogar weiter sinken, es sei denn, der Nahostkonflikt flammt wieder auf
rep
Akt.
An der Unterhaltung teilnehmen