Oberösterreich

Wirt klagt an – "So hart trifft uns das Rauchverbot"

Seit 2019 darf man in den Räumen von Gastro-Betrieben nicht mehr rauchen. Nun verweist ein Fachmann auf einen Punkt, den schon viele vergessen haben.

Johannes Rausch
Am Stammtisch, im Beisl ums Eck und in der Disco wirke sich laut Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger das Rauchverbot erst jetzt aus.
Am Stammtisch, im Beisl ums Eck und in der Disco wirke sich laut Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger das Rauchverbot erst jetzt aus.
iStock, WKOOE

Das im November 2019 eingeführte Rauchverbot sorgte für viel Wirbel. Zahlreiche Unternehmer in der Gastronomie sahen es sehr kritisch. Obwohl es rechtlich bereits seit mehr als drei Jahren gilt, können sich wahrscheinlich viele nicht mehr an einen wichtigen Aspekt erinnern:

"Wir spüren das Rauchverbot in der Gastronomie erst jetzt", sagt der oberösterreichische Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger im Gespräch mit "Heute". "Man darf nicht vergessen, dass es ab der Einführung nur rund zwei Monate galt. Denn dann kam Corona", so Mayr-Stockinger.

"Man darf nicht vergessen, dass das Rauchverbot ab der Einführung nur zwei Monate galt. Denn dann kam Corona." Wirtesprecher Thomas Mayr-Stockinger

"Vor allem am Stammtisch, im Beisl ums Eck oder in der Disco wirkt es sich erst jetzt so richtig aus", betont der Gastro-Experte. Es gebe nach wie vor Gäste, die aufgrund des Rauchverbots ein Lokal nicht mehr aufsuchen. 

Jeder fünfte Österreicher über 15 Jahren greift in Österreich täglich zur Zigarette, wie Zahlen der Statistik Austria zeigen.

Gastro-Personal gesucht

"Aktuell werden in der oberösterreichischen Gastronomie rund 3.000 Mitarbeiter gesucht", erklärt Mayr-Stockinger. Das sei etwa der Wert von vor der Corona-Pandemie. Ein Problem sei grundsätzlich, dass viele Menschen weniger arbeiten und mehr verdienen möchten. "Das schlägt sich dann auf die Preise."

Zwar seien viele Wirtshäuser sehr gut besucht, doch die Situation ist weiterhin "schwierig": "Für viele Gastro-Betriebe ist es nicht einfach, kostendeckend zu wirtschaften", so Mayr-Stockinger.

"Für viele Gastro-Betriebe ist es nicht einfach, kostendeckend zu wirtschaften." 

Die Service-Qualität sei "extrem teuer" geworden, ausschlaggebend dafür ist ein Bündel aus "enormen Fixkosten, Wareneinsatz und Mitarbeiter-Kosten". 

Gasthäuser sterben aus

Wie berichtet, kämpfen derzeit viele Gastronomie-Betriebe in Österreich ums Überleben. Neben den erhöhten Energiekosten sorgt auch der Personalmangel in der Branche für viele Herausforderungen.

Laut "Kronen Zeitung" müssen heuer nach Einschätzungen der Experten rund 6.000 heimische Wirte zusperren. 

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    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger
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