Kärnten

Exotische Reptilien in Stadtbrunnen entdeckt

Ein Schildkröten-Duo wurde einfach ausgesetzt – Passanten alarmierten die Polizei, es dürfte sich um Chinesische Dreikielschildkröten handeln.

Clemens Pilz
Mehrere Schildkröten wurden in einem Brunnen in Klagenfurt ausgesetzt (Symbolfoto)
Mehrere Schildkröten wurden in einem Brunnen in Klagenfurt ausgesetzt (Symbolfoto)
Getty Images

Skurriler Fund in der Nacht auf Sonntag in Klagenfurt: In einem Stadtbrunnen in der Nähe der City Arkaden schwammen plötzlich zwei Schildkröten. Unbekannte dürften sie dort klammheimlich entsorgt haben. Aufmerksame Passanten wurden auf die hilflosen Tiere aufmerksam und alarmierten die Polizei.

Die Reptilien wurden von Polizei und Tierrettung ins Tierschutzkompetenzzentrum gebraucht und von dort weiter in den Reptilienzoo Happ. Es dürfte sich bei dem Duo um Dreikielschildkröten handeln, die bei uns nicht heimisch sind. "Bei den Temperaturen, die derzeit bei uns über Nacht herrschen, sind die Schildkröten in Lebensgefahr. Das ist Tierquälerei", ärgert sich Reptilienexpertin Helga Happ. Zudem sei es strengstens verboten, exotische Tiere auszusetzen. Strafen von bis zu 75.000 Euro drohen laut "Kleine Zeitung".

Exoten gefährden heimische Arten

Grund für die hohe Strafdrohung ist, dass derartige Exoten für heimische Arten gefährlich sein können. Das habe man etwa am Beispiel amerikanischen Rotwangen-Schmuckschildkröte gesehen. Diese wurde in den vergangenen Jahren immer wieder in Kärnten entdeckt und verdrängt nun schon die Europäische Sumpfschildkröte, die bei uns heimisch ist.

Die gefundenen Schildkröten sind ein zwölf Zentimeter großes Männchen und ein 20 Zentimeter großes Weibchen. Letzteres hat krankhafte Veränderungen am Panzer – die Tiere sind laut Happ nicht pflegeleicht und die Haltung gestalte sich sehr aufwendig.

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