Oberösterreich
Ex-Schwager betrunken hingerichtet – das passiert jetzt
Die Bluttat erschütterte die ganze Gemeinde: Ein 38-Jähriger soll seinen Ex-Schwager regelrecht hingerichtet haben. Jetzt wurde er angeklagt.
Schock im sonst so beschaulichen 4.000-Einwohner-Örtchen Grünburg: Ein zweifacher Vater (43) wurde in der Nacht auf 6. März in einer Siedlung aus nächster Nähe erschossen. Kurz nach 1 Uhr läutete es an der Haustür. Als der Mann öffnete, stand der betrunkene Schütze mit einer Glock in der Hand da.
Er bedrohte ihn mit der Waffe, dieser konnte aber die Tür zuschlagen. Der Beschuldigte feuerte jedoch auf eine Verglasung daneben und verschaffte sich so Zutritt. Das Opfer versuchte noch, sich zu verstecken, wurde aber tödlich getroffen. Für den 43-Jährigen kam jede Hilfe zu spät.
Tragisches Detail: Seine Lebensgefährtin und die vier Kinder befanden sich im ersten Stock, als sich die Tat ereignete.
Bei dem Verdächtigen klickten wenig später in Ennsdorf (Bez. Amstetten) in Niederösterreich die Handschellen. Die Cobra fasste den früheren Schwager in seiner Wohnung.
Das spätere Opfer war mit der Schwester des Angreifers verheiratet, seit einigen Jahren waren die beiden geschieden. Das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder (ein Mädchen, 10, und ein Bub, 12) teilten sie sich, seither lebten die Kinder teilweise bei ihm.
Rache an "Narzisst"
Das Motiv des Mannes, für den die Unschuldsvermutung gilt: Er wollte nicht, dass der Nachwuchs bei einem "Narzissten" lebt. Er habe das Gefühl gehabt, seine Schwester und ihre Kinder würden sich entfremden und dass der Vater sie gegen die Mutter aufbringe.
Nun ist die Anklage wegen Mordes gegen den 38-Jährigen fertig. "Der unbescholtene und zurechnungsfähige Mann ist geständig und bleibt bei seiner Version. Allerdings sagte er zuletzt, dass ihm die Tat leidtue", sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft Steyr, Andreas Pechatschek, zum "Volksblatt". Er geht von einem Prozess im September aus.
Mutter (60) getötet
Ein 27-Jähriger soll im April seine Mutter (60) in Strasshof (Bez. Gänserndorf) in Niederösterreich getötet und seinen Stiefvater verletzt haben. Laut Gutachten ist er nicht schuldfähig.
Die medizinischen Voraussetzungen für eine Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum liegen vor, hieß es vor Kurzem von der Staatsanwaltschaft. Die Untersuchungshaft wurde bereits in eine vorläufige Anhaltung umgewandelt. Der Fall liegt aber weiter bei der Anklagebehörde, es gibt noch keine sogenannte Enderledigung.