Die 27-Jährige Fiona H. aus Oberösterreich erlebte das, wovor sich viele fürchten: Ihr Ex-Freund wurde gewalttätig, schlug sie mehrfach. "Zwei, dreimal habe ich es mir gefallen lassen, weil er ein Suchtproblem gehabt hat", erzählte sie ganz offen im "Heute"-Gespräch.
Doch irgendwann war das Maß voll, und Fiona zog die Notbremse. Nach der Trennung stand sie vor dem Nichts. Ohne familiären Rückhalt und mit leeren Taschen blieb ihr nur die Straße. "Zwei Monate lang habe ich wirklich draußen am Hauptbahnhof geschlafen, das war katastrophal", berichtete sie von dieser harten Zeit.
Fionas Schicksal bewegte auch die "Heute"-Leser. Im Forum machten zahlreiche Menschen ihrer Wut und ihrem Mitgefühl Luft. "Die Menschen, die auf der Straße leben müssen, einfach grauenhaft!", schreibt ein fassungsloser User. "Dass es sowas überhaupt noch gibt, in diesem reichen Österreich!"
„Dass es sowas überhaupt noch gibt, in diesem reichen Österreich!“Fassungsloser User im "Heute"-Forum
Und die 27-Jährige ist kein Einzelfall: Das Gewaltschutzzentrum OÖ stellt klar: "Häusliche Gewalt ist ein gesellschaftliches Problem." Trennungsabsichten in einer Gewaltbeziehung und der damit verbundene Kontrollverlust haben deswegen oft noch schwerere Gewalt zur Folge.
Bei Gewalt in Paarbeziehungen sind 93 Prozent der Täter Männer, so die Statistik des Gewaltschutzzentrums. Oft endet diese Gewalt für die Betroffenen nicht nur mit körperlichen, sondern auch mit seelischen Narben. Für Fiona endete sie sogar in der Obdachlosigkeit.
Die 27-Jährige fand schließlich Unterschlupf in einer Notschlafstelle in Wels. Zurück nach Linz kann sie derzeit nicht, da dort ihr gewalttätiger Ex-Partner untergekommen ist. Doch es geht Bergauf: Mit dem Verkauf der Kupfermuckn-Zeitung in Linz finanziert sich Fiona den Weg zurück nach oben.
Die Straßenzeitung Kupfermuckn ist ein Kultur- und Beschäftigungsprojekt der "Arge für Obdachlose". Über die Mitgestaltung und den Verkauf der Zeitung wird Wohnungslosen und in Armut lebenden Menschen ein Zuverdienst geboten. Seit mittlerweile fast 30 Jahren kommt der überwiegende Teil der Texte aus der Betroffenen-Redaktion.
Spendenkonto: Arge für Obdachlose
IBAN: AT46 1860 0000 1063 5860
BIC: VKBLAT2L
Die Spende kommt ausschließlich sozial benachteiligten Menschen zu Gute.
Dank der Helfer hat sie in Wels schon eine Wohnung in Aussicht, dürfte bald auch endlich wieder Sozialhilfen bekommen. "Jetzt wird alles rennat", freute sie sich. Außerdem schmiedet die 27-Jährige schon Zukunftspläne: Sie will im Sozialbereich arbeiten, am liebsten mit Menschen mit Beeinträchtigung.