Wintersport
Ex-ÖSV-Boss Schröcksnadel holt zum Rundumschlag aus
Der ehemalige ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel nimmt sich kein Blatt vor den Mund - und holt zum Rundumschlag aus.
Eigentlich wollte der 80-Jährige im Krone-Interview nicht über den Skiverband und die FIS sprechen. Gewisse Seitenhiebe kann sich Schröcksnadel aber nicht verkneifen.
"Ohne ÖSV geht's mir hervorragend. Als Präsident habe ich eine großartige Zeit erlebt. Mit einem tollen Team, vielen tollen Athleten, unglaublichen Emotionen. Aber es ist vorbei. Ich habe meine Firmen, meine Projekte. Weniger zu tun habe ich nicht", erzählt der Tiroler.
Einfluss will er nicht mehr nehmen: "Die Distanz ist da zu kurz. Ich bin da noch viel zu nahe dran. Und von außen werde ich das sicher nicht beurteilen. Ratschläge sind Schläge, das macht keinen Sinn. Die neue Führung geht ihren Weg."
"ÖSV-Logo gefällt mir nicht!"
Trotzdem gibt er seine Meinung ab, zum Beispiel zum neuen Logo: "Mir gefällt es nicht, aber kommentieren will und werde ich es nicht."
Mit der FIS geht er schon härter ins Gericht: "Mir kommt Johan Eliasch als Präsident nicht mehr geeignet vor. Er zeigt keine Empathie, seine Ideen passen nicht, er will die großen Nationen mit den kleinen regieren. Das ist eine richtige Schieflage. Die nationalen Verbände und die Veranstalter haben den Weltcup groß gemacht, das kann man denen nicht so einfach wegnehmen. Ich bin für die Zentral-Vermarktung, aber man muss das zusammen lösen."
"Bin kein Klimaleunger!"
Auch zu den Klima-Klebern hat der Ex-ÖSV-Boss seinen eigenen Ansatz: "Da such ich mir mit dem Auto einen anderen Weg. Aber ich bin kein Klimaleugner, wie behauptet wird. Ich beobachte genau. Und ich sehe, dass Prognosen als Tatsachen gesehen werden. Den Klimawandel gibt’s - und man soll sich darauf vorbereiten. Aber Prognosen können auch falsch sein. Siehe Wetter. Und den Titel "Letzte Generation", den reklamiere ich für meine Generation - denn wir sind die, die in absehbarer Zeit sterben werden."