Ukraine

Top-Experte rechnet 2023 mit Waffenstillstand

Auch wenn Kiew weiter unter Beschuss ist, rechnet ein Ex-Nato-General noch 2023 mit einem Waffenstillstand im Ukraine-Krieg.

Beinahe täglich werden Raketen auf Kiew gefeuert (Archivbild vom Silvestertag).
Beinahe täglich werden Raketen auf Kiew gefeuert (Archivbild vom Silvestertag).
REUTERS

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist auch in der Nacht zum Montag nach Angaben der Militärverwaltung von der russischen Armee aus der Luft angegriffen worden. "Luftangriff auf Kiew ... für die Hauptstadt gilt Luftalarm", teilte die Militärverwaltung kurz nach 01.00 Uhr Ortszeit im Onlinedienst Telegram mit. Der Leiter der Militärverwaltung, Serhij Popko, rief die Bewohner der Stadt auf, "in Schutzräumen zu bleiben".

Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko teilte mit, im nordöstlichen Stadtbezirk Desniansky habe es eine Explosion gegeben. Rettungskräfte seien im Einsatz, ein 19-Jähriger sei mit Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden.

Der Leiter der Militärverwaltung für die Region Kiew, Oleskij Kuleba, erklärte, die Luftabwehr sei aktiviert. "Die Gefahr in der Region Kiew dauert an. Unsere Luftabwehrkräfte arbeiten an den Zielen." Das wichtigste sei nun, Ruhe zu bewahren und in den Schutzräumen zu bleiben, bis der Luftalarm vorbei sei.

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    Der britische Geheimdienst hatte es bereits vermutet: Russland intensiviert seine Raketen-Angriffe auf die Ukraine über Neujahr.
    Der britische Geheimdienst hatte es bereits vermutet: Russland intensiviert seine Raketen-Angriffe auf die Ukraine über Neujahr.
    SERGEI SUPINSKY / AFP / picturedesk.com

    Ex-Nato-General erwartet Waffenstillstand

    Der frühere Nato-General Hans-Lothar Domröse erwartet trotzdem im Laufe des neuen Jahres einen Waffenstillstand in der Ukraine. "Wir werden im Verlauf des Jahres 2023 einen Waffenstillstand haben", sagte Domröse den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben).

    Zwar würden sowohl die Ukraine als auch Russland in den nächsten Monaten noch einmal eine Offensive starten, um zu versuchen, ihre militärischen Ziele doch noch zu erreichen. Aber er rechne im Frühsommer mit einem Stillstand. Dann würden Russland und die Ukraine erkennen, dass es keinen Sinn ergebe, weiter zu kämpfen, wenn kein Raumgewinn mehr möglich sei.

    Übergangsfrist für Krim?

    "Das wäre der Moment für Waffenstillstandsverhandlungen", sagte Domröse, der auch General des Heeres bei der Bundeswehr war. Es bleibe nur eine Verhandlungslösung, die für beide Seiten akzeptabel sei.

    Eine Lösung könne sein, dass der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski auf die Forderung verzichte, von Russland besetzte Gebiete wie die Krim sofort wieder in die Ukraine einzugliedern, und stattdessen eine Übergangsfrist vereinbare, so wie es etwa beim Übergang Hongkongs an China eine Übergangsfrist von 50 Jahren gebe.

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