Wien

Ex-Innenminister Kickl kassiert Corona-Strafe nach Demo

Die Kundgebung gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung hat für einen hochrangigen Blauen ein Nachspiel: Herbert Kickl wurde angezeigt.

Heute Redaktion
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Herbert Kickl bei der Corona-Kundgebung in Wien.
Herbert Kickl bei der Corona-Kundgebung in Wien.
HERBERT PFARRHOFER / APA / picturedesk.com

Die Corona-Regeln gelten für alle Österreicher – auch für prominente Politiker. Weil sie sich nicht an den Mindestabstand von zwei Metern und die Maskenpflicht gehalten haben, wurden FP-Klubchef Herbert Kickl, Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch und Wissenschaftssprecher Martin Graf angezeigt. Die Personalien der Abgeordneten wurde von den Beamten aufgenommen, erfuhr "Heute", ein Strafbescheid wird ihnen nachhause zugestellt. Es drohen Geldbußen von bis zu 1.450 Euro. Auch Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache war bei der untersagten Kundgebung gesichtet worden.

Kickl donnerte: "Schmuddeltypen"

Dort, bei der Jesuitenwiese, hatte der ehemalige Innenminister Kickl eine Rede gehalten. Der Aufmarsch Zehntausender sei "ein starkes Zeichen für die Freiheit, Demokratie und die Grundrechte", befand der blaue Klubchef. Er verortete die Regierung im "Machtrausch" und kritisierte eine "Gesundheitsapartheit" von "Schmuddeltypen". Wie berichtet, hatte die Polizei davor gewarnt, den Grünen Prater zu besuchen. Es hagelte gegen zahlreiche Demonstranten Anzeigen. 

Wachmann attackiert

Samstagabend kam es dann zu einem Pfefferspray-Einsatz der Polizei. Unweit des Wiener Schwedenplatzes warfen Protestierende mit Flaschen. In der Leopoldstadt wurde auch ein Security-Mitarbeiter attackiert, nachdem Wütende in ein Gebäude gelaufen waren. Die Polizei versuchte der aufgeheizten Lage mit rund 1.500 Beamten zu begegnen. Eine finale Bilanz über die Anzahl der Anzeigen stand vorerst aus.

Mahrer: "Abscheuliche Rhetorik"

Für den Auftritt des Ex-Innenministers hagelte es harsche Kritik. Der ehemalige Vizepräsident der Wiener Polizei, Karl Mahrer, bezeichnete Herbert Kickl als "Rädelsführer der hartgesottenen Corona-Leugner". Für den VP-Sicherheitssprecher führt Kickl die FPÖ imm weiter "ins rechtsextreme Eck": "Bei seiner Rede hat Kickl die Demonstrierenden einmal mehr gegen die notwendigen Corona-Maßnahmen der Bundesregierung aufgeheizt, zur massiven Gefährdung der öffentlichen Gesundheit beigetragen und sich als Schutzpatron Rechtsextremer und Verschwörungstheoretiker positioniert. Die Polizei hatte alle Hände voll zu tun, jene rechtsextremen Ausschreitungen zu verhindern, die Kickl mit seiner abscheulichen Rhetorik offenbar mutwillig erzwingen wollte. Allen Polizistinnen und Polizisten gilt mein aufrichtiger Dank."

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    Am Heldenplatz sammeln sich gerade FPÖ-Politiker und deutsche Parteifreunde.
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