Niederösterreich
EVN dreht auch bei Zahlungsverzug Energie nicht ab
Noch ist August, aber "Winter is coming" – und der wird für viele hart. Arbeiterkammer NÖ und EVN haben sich nun geeinigt, dass das Licht anbleibt.
Viele zittern bereits jetzt – nicht vor Kälte, das Thermometer zeigt heute bis zu 37 Grad an – sondern vor dem bevorstehenden Winter und den horrenden Strom- und Gasrechnungen, die den Haushalten ins Haus flattern werden.
Wie berichtet, werden die Energie-Preise zu Beginn der Heizsaison massiv erhöht, vielen Menschen bereitet das schlaflose Nächte.
1. Dezember - 31. März
Die Arbeiterkammer Niederösterreich mit Präsident Markus Wieser hat sich deshalb mit dem Vorstand der EVN darauf geeinigt, dass es von 1. Dezember 2022 bis mindestens 31. März 2023 keine Strom- und Gas- sowie Nah- und Fernwärme-Abdrehungen geben wird.
Das heißt: Wenn Menschen einmal in Zahlungsverzug kommen, müssen sie nicht gleich frieren.
Weiters wird die EVN nun proaktiv auf Kunden zugehen und Wechsel auf Tarife mit zwölfmonatiger Preisgarantie anbieten (mehr dazu hier). Wenn man den Wechsel über das Kundenportal online macht, gibt's weitere Rabatte. Auch der NÖ Strompreis-Rabatt, den das Land umsetzt, soll von der EVN abgewickelt werden.
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Auch tagesaktuelle Zählerstände können bekanntgegeben werden, so können Kunden bis zum letzten Tag noch die alten, günstigeren Preise verrechnet bekommen.
Auch ein Sozialfonds in der Höhe von drei Millionen Euro wird eingerichtet. Damit sollen "energiearme Haushalte" gestützt werden.
„"Preise sind schon heute exorbitant hoch."“
"Schlimmste Energiekrise"
„Diese Verhandlungserfolge mit dem Energieversorger EVN waren sehr wichtig für die Kunsument*innen. Sie tragen zur Abfederung der Auswirkungen der schlimmsten Energiekrise, die wir je erlebt haben, bei", berichtet Wieser. Auch über die AK Niederösterreich könne man sich finanzielle Unterstützung in Form des AK Energiebonus holen.
Die Bundesregierung wird indes aufgefordert, sich dafür stark zu machen, dass das "Merit Order"-Prinzip ausgesetzt wird. Was das ist, erfährst du hier.
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Auch der versprochene bundesweite Strompreis-Deckel wird eingemahnt. "Und zwar jetzt, denn die Preise sind schon heute exorbitant hoch. Und das nicht nur für Energie, sondern in fast allen Lebensbereichen. Diese Preisanstiege sind auf ihre Rechtmäßigkeit zu prüfen. Denn leider liegt der Verdacht nahe, dass im Windschatten von Verbund , OMV & Co. auch andere Branchen außerhalb der Energie hier 'Übergewinne' anhäufen, die nicht auf die Energiepreissteigerungen durch den Ukraine-Krieg alleine zurückzuführen sind. Das geht von Lebensmitteln, Gastronomie, über Dienstleistungen bis zu den Mieten“, appelliert Wieser