Österreich
Europas "Mister Roaming" kommt aus Wels
Seit Mitte Juni gibt es in der EU keine Roaming-Gebühren mehr. Federführend verantwortlich dafür ist der gebürtige Welser und EU-Abgeordnete Paul Rübig.
Eine wichtige Rolle bei den Verhandlungen der Roaming-Gesetze wird dem EU-Abgeordneten Paul Rübig (ÖVP), der aus Wels stammt, zugeschrieben, im EU-Parlament wird er deshalb sogar "Mister Roaming" genannt. "Jeder hier weiß, dass ich der lästige Typ bin", sagt Rübig und lacht.
Email als Auslöser
Die Geschichte dazu: Eine Studentin aus Österreich schrieb im Jahr 2006 eine Email an Rübig, beschwerte sich darin über eine hohe Handyrechnung. Die Studentin war in Brüssel zu Gast gewesen und hatte dort stundenlang mit ihrem Freund in München telefoniert, was eine "Schockrechnung" zur Folge hatte. Telefonieren ins Ausland kostete damals unglaubliche 3,60 Euro pro Minute.
Mit dieser Email begann Rübigs hartnäckiger Kampf gegen die ungerechten Roaming-Gebühren, sie wurden seither schrittweise abgeschafft. Seit 15. Juni gibt es sie in der gesamten EU überhaupt nicht mehr. "Es waren viele Schritte nötig, bis es soweit war", sagt Rübig.
Nächster Schritt: SIM-Card EU-weit kaufen
Doch das ist dem EU-Abgeordneten nicht genug: "Als nächstes wollen wir, dass sich die Kunden EU-weit den günstigsten Mobilfunktarif aussuchen können", erklärt Rübig. Das geht so: Jeder Österreicher soll sich in der EU jede SIM-Card kaufen und damit telefonieren dürfen.
"Wer in der EU online einkauft, Filme oder Musik im Internet streamt, darf letzten Endes nicht durch Grenzen innerhalb der EU behindert werden." Dazu brauche es aber noch die richtigen technischen Rahmenbedingungen.
(rs)