Oberösterreich

EU will bis 2050 keine Toten mehr im Straßenverkehr

Tausende Menschen kommen jedes Jahr im Straßenverkehr ums Leben. Das will die EU jetzt ändern, sie hat sich ein äußerst ehrgeiziges Ziel gesetzt.

Tobias Prietzel
Die Kommission setzt alles daran, Europas Straßen deutlich sicherer machen.
Die Kommission setzt alles daran, Europas Straßen deutlich sicherer machen.
Getty Images

Mehr als 20.000 Menschen starben im vergangenen Jahr auf Europas Straßen. In Österreich waren es 369 Menschen.

Angesichts der zahlreichen Gefahren im Verkehr lässt die Europäische Kommission nun mit ambitionierten Plänen aufhorchen: Bis 2030 will sie die Zahl der Toten halbieren, bis 2050 gar auf Null senken. 

"Das Ziel ist ein gutes", erklärt die oberösterreichische EU-Abgeordnete Angelika Winzig (ÖVP) gegenüber "Heute". "Der Weg dorthin muss allerdings ausreichend überlegt sein."

Das soll sich beim Führerschein ändern
Die EU-Kommission plant eine weitreichende Führerschein-Reform. Dazu gehört etwa die Laufzeit: Die Lenkberechtigung soll künftig europaweit 15 Jahre und nicht mehr wie bisher zehn Jahre gültig sein.
Eine Gruppe ist davon ausgenommen: Führerscheine von Senioren sind nur mehr fünf Jahre gültig. Für eine Verlängerung müssen sie zu einer Überprüfung ihrer Fahrtauglichkeit.
Eine weitere Neuerung: Führerscheine sollen digital werden. Für physische Dokumente sind Mikrochips oder QR-Codes vorgesehen.

Winzig stößt sich daran, dass ältere Menschen künftig regelmäßig auf ihre Fahrtauglichkeit überprüft werden sollen. Die Kommission schränke sie mit diesem Vorschlag unverhältnismäßig ein.

Für 14 Prozent der Unfälle verantwortlich

Sie beruft sich auf Zahlen der Statistik Austria aus dem Jahr 2021: Demnach waren 23 Prozent aller Unfallverursacher 15 bis 24 Jahre alt. Diese Altersgruppe sei am stärksten vertreten gewesen. 14 Prozent der Unfälle gingen auf das Konto von Personen über 65.

"Wir müssen realistisch bleiben: Senioren sind nicht vorwiegend für die Unfälle auf unseren Straßen verantwortlich", sagt Winzig. Sie will sich im Europäischen Parlament dafür einsetzen, "hier Verhältnismäßigkeit zu erreichen".

Flut an Radarstrafen droht

Stichwort Verkehrssicherheit: Durch ein neues Gesetz drohen jetzt höhere Raserstrafen. Und: In ganz Österreich werden alte Radargeräte durch extrem genaue neue Geräte ausgetauscht.

Zu hohe Geschwindigkeit ist ein massives Problem im Straßenverkehr. Alleine 2021 gab es in Oberösterreich 944 Unfälle mit Personenschäden durch "nicht angepasste Geschwindigkeit".

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