Zoll-Knalleffekt

EU verschiebt Gegenzölle auf US-Produkte auf Mitte Juli

Im Handelskonflikt mit den USA hat die EU die Anwendung geplanter Sonderzölle auf US-Produkte bis zum 14. Juli ausgesetzt.
14.04.2025, 17:21

Mit der entsprechenden Veröffentlichung im EU-Amtsblatt setzt die EU eine Ankündigung von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen um, die Gegenzölle auf US-Produkte vorerst auszusetzen. Sie hatte vergangene Woche mitgeteilt, die eigentlich für Mitte April vorgesehene Maßnahme solle für rund drei Monate ausgesetzt werden.

Die Verschiebung ist eine Reaktion auf das Handeln von US-Präsident Donald Trump: Er hatte nach großen Turbulenzen an den Aktien- und Finanzmärkten überraschend entschieden, vielen Staaten 90 Tage lang eine Pause von bestimmten Zöllen zu gewähren. Diese Atempause soll nun für Verhandlungen genutzt werden.

"Niemand kommt ungeschoren davon"

In einem Truth-Social-Post am Sonntagabend (österreichischer Zeit) schreibt indes US-Präsident Donald Trump: "Niemand kommt ungeschoren davon, was die unfairen Handelsbilanzen und nicht-monetären Handelshemmnisse angeht." Damit dürfte er sich auf die Berichte beziehen, dass es Zoll-Ausnahmen auf Elektronik-Produkte wie Computerchips und Smartphones geben wird. "Am Freitag wurde keine Ausnahmeregelung bei Zöllen verkündet. Diese Produkte unterliegen weiterhin den bestehenden 20 Prozent Fentanyl-Zöllen und werden lediglich in eine andere Zollkategorie überführt", schreibt Trump weiter.

Tatsächlich würden die Produkte bald unter neue sektorale Zölle im Bereich Halbleiter fallen, sagte auch US-Handelsminister Howard Lutnick in einem Interview mit ABC News. "Wir müssen diese Dinge in Amerika herstellen lassen", sagte Lutnick. "Wir können uns bei grundlegenden Dingen, die wir brauchen, nicht auf das Ausland verlassen." Deswegen werde US-Präsident Donald Trump in Kürze neue Zölle verkünden – "die wahrscheinlich in ein oder zwei Monaten kommen werden".

China erhöht Gegenzölle auf 125 Prozent

China erhöhte im Handelskonflikt mit den USA seine Zölle auf US-Importe am Samstag auf 125 Prozent. Washington wende sich mit seiner Handelspolitik gegen "grundlegende wirtschaftliche Regeln und den gesunden Menschenverstand", erklärte das Finanzministerium in Peking am Freitag. Die neuen Aufschläge traten am Samstag in Kraft. Die USA hatten ihren Zollsatz auf chinesische Importe seit vergangener Woche um 125 Prozentpunkte angehoben – China tat schrittweise dasselbe.

"Die Verhängung ungewöhnlich hoher Zölle gegen China durch die USA stellt eine schwerwiegende Verletzung internationaler Handelsregeln dar", erklärte die dem Finanzministerium unterstellte Zollkommission. China werde künftige Zollerhöhungen durch die USA "ignorieren", da US-Produkte für Importeure nicht länger wirtschaftlich sinnvoll seien.

{title && {title} } red,20 Minuten, {title && {title} } Akt. 14.04.2025, 20:24, 14.04.2025, 17:21
Weitere Storys
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite