China hat den Export einer breiten Palette kritischer Mineralien und Magnete ausgesetzt, wie unter anderem die "New York Times" berichtet. Der Stopp trat bereits letzte Woche in Kraft.
Die Ausfuhr der Materialien, die für die Montage von Autos und Drohnen bis hin zu Robotern und Raketen gebraucht werden, wurden in chinesischen Häfen gestoppt. Ein Regulierungssystem für Exportgenehmigungen soll eingesetzt werden, dieses scheint bisher aber kaum zu bestehen.
Am 4. April ordnete die chinesische Regierung Beschränkungen für die Ausfuhr von sechs schweren Seltenerdmetallen, sowie von Seltenererd-Magneten an. Die Metalle und die daraus hergestellten Spezialmagnete dürfen nur noch mit speziellen Ausfuhrgenehmigungen aus China ausgeführt werden.
Aber China hat offenbar noch nicht richtig damit begonnen, ein System für die Erteilung der Lizenzen einzurichten. Dies hat vor allem bei der US-Industrie, aber auch andernorts die Befürchtung ausgelöst, dass sich das Verfahren in die Länge ziehen könnte. Dies würde bedeuten, dass die Mineralien und Magnete außerhalb Chinas knapp werden könnten.
Laut Michael Silver, Vorsitzender und Geschäftsführer von American Elements, sei seinem Unternehmen mitgeteilt worden, dass es 45 Tage dauern würde, bis Exportlizenzen erteilt werden könne. Ob US-Unternehmen diese erhalten, ist zudem auch nicht sicher. Denn das chinesische Handelsministerium untersagt chinesischen Unternehmen jegliche Geschäfte mit einer immer länger werdenden Liste amerikanischer Unternehmen, insbesondere militärischer Auftragnehmer.
Seltenererd-Magnete machen nur einen winzigen Teil der Gesamtexporte Chinas in die Vereinigten Staaten und andere Länder aus. Ein Lieferstopp verursacht also nur minimale wirtschaftliche Schmerzen in China, kann aber große Auswirkungen in den Vereinigten Staaten und anderswo haben.
Dafür braucht es Seltene Erden
Magnete und Motoren: Die von der Zollaussetzung betroffenen "Seltenen Erden" werden in Magneten verwendet, die für viele Arten von Elektromotoren unerlässlich sind. Diese Motoren sind wichtige Bestandteile von Elektroautos, Drohnen, Robotern, Raketen und Raumfahrzeugen. Auch benzinbetriebene Autos verwenden Elektromotoren mit Seltenererd-Magneten für wichtige Aufgaben wie die Lenkung.
Chemikalien: Die Metalle werden auch in den Chemikalien für die Herstellung von Düsentriebwerken, Lasern, Autoscheinwerfern und bestimmten Zündkerzen verwendet.
Computer: Zudem sind sie wichtige Bestandteile von Kondensatoren, den elektrischen Komponenten von Computerchips, die Server für künstliche Intelligenz und Smartphones antreiben.
Bis 2023 produzierte China 99 Prozent des weltweiten Angebots an schweren Seltenerdmetallen. China produziert laut der "New York Times" auch 90 Prozent der weltweit fast 200.000 Tonnen Seltenerdmagnete pro Jahr, die weitaus leistungsfähiger sind als herkömmliche Eisenmagnete.