Welt

EU-Streit um Zeitumstellung – eine Stunde geht verloren

In der Nacht auf Sonntag werden alle Uhren um eine Stunde vorgestellt. Die EU wollte die Zeitumstellung längst abschaffen. Passiert ist aber nichts.

20 Minuten
In der Nacht auf Sonntag wird wieder auf Sommerzeit umgestellt – um zwei Uhr morgens verlieren wir vorübergehend eine Stunde.
In der Nacht auf Sonntag wird wieder auf Sommerzeit umgestellt – um zwei Uhr morgens verlieren wir vorübergehend eine Stunde.
Getty Images/iStockphoto

Am Sonntag um zwei Uhr morgens ist es so weit – die Zeiger springen in Europa eine Stunde vor, wir "verlieren" also eine Stunde Zeit, die wir im Herbst "geschenkt" bekamen. Die EU führte diesen Wechsel bereits 1980 ein. Seit da gilt es, zwei Mal im Jahr die Uhren umzustellen. Die aktuelle Sommerzeit endet am Sonntag, dem 29. Oktober.

Der Gedanke hinter der Einführung der Sommerzeit war damals der, das Tageslicht länger zu nutzen und so in den Sommermonaten Energie sparen zu können. Da aber einfach früher geheizt und Licht angeschaltet wurde, ging der tatsächliche Energieverbrauch kaum zurück.

Und weil viele Menschen zudem die Zeitumstellung als belastend empfinden und teils sogar gesundheitliche Probleme entwickeln – die Folgen sind vor allem Schlafstörungen, Müdigkeit oder Konzentrationsschwäche – hat das herrschende Regime mit Winter- und Sommerzeit nicht allzu viele Anhänger: In einer Abstimmung im Jahr 2018 sprachen sich laut Gmx.ch über 80 Prozent von 4,6 Millionen Teilnehmenden für die Abschaffung der Zeitumstellung aus.

Unterschiedliche Interessen und Pandemie verhindern Abschaffung

Die EU-Mitgliedsstaaten tagten daraufhin mehrmals zum Thema Zeitumstellung und kamen noch im selben Jahr überein, diese wieder abschaffen zu wollen. Allerdings konnten sich die einzelnen Länder nicht über alle Details einigen.

Umstritten war etwa, ob künftig immer Winter- oder Sommerzeit herrschen sollte – je nach Lage in Europa beinhalten die beiden Zeiten unterschiedliche Vor- und Nachteile. In den östlichsten EU-Ländern würde es bei dauerhafter Winterzeit in den Sommermonaten sehr früh hell. Im Westen würde die ständige Sommerzeit bedeuten, dass die Sonne im Winter erst sehr spät aufgeht.

Dennoch sollte die Umstellung nach dem Willen der EU auf das Jahr 2021 verschwinden. Dabei hätten sich die Mitgliedstaaten einigen sollen: Ein Flickenteppich aus verschiedenen Zeiten sollte unbedingt vermieden werden.

Doch dann kam die Pandemie und warf alle Bemühungen über den Haufen. Auch der Ukraine-Krieg sorgte dafür, dass bei der EU andere Themen auf der Traktandenliste stehen – und uns die Sommerzeit wohl noch einige Jahre "erhalten" bleibt.

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
    21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
    privat, iStock
    Mehr zum Thema
    An der Unterhaltung teilnehmen