Auch Atomkraft dabei

EU-Parlament hat "grüne" Industrieförderung beschlossen

Im Rahmen eines Gesetzes für eine "grüne Industrie" hat das Europäische Parlament auch Fördermöglichkeiten für Atomkraft beschlossen.

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EU-Parlament hat "grüne" Industrieförderung beschlossen
Das Atomkraftwerk in Dukovany in der Tschechischen Republik, 31 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt.
Lubos Pavlicek / CTK / picturedesk.com

Das EU-Parlament hat am Donnerstag in Straßburg grünes Licht für den "Net Zero Industry Act" gegeben. Ziel des Netto-Null-Emissionen-Gesetzes ist es, Technologien, die zur CO2-Neutralität beitragen, vermehrt innerhalb der EU zu produzieren.

Dazu zählen etwa Solaranlagen, Windräder oder Wärmepumpen. Dass zu den geförderten Technologien auch die Atomkraft zählt, wird von Österreich kritisch gesehen. 361 Abgeordnete stimmten für das Gesetz, 121 dagegen und 45 enthielten sich ihrer Stimme.

Bis 2030 sollen 40 Prozent der in der EU nachgefragten klimafreundlichen Technologien auch in der Union hergestellt werden. Dafür sollen unter anderem Genehmigungsverfahren und Beihilferegeln vereinfacht werden.

Auch Atomkraft gilt jetzt als "nachhaltig"

Das vor einem Jahr von der EU-Kommission vorgestellte Paket gilt als Antwort auf den Inflation Reduction Act (IRA) der USA und sollte die EU-Industrie in acht ausgewählten Bereichen stärken, berichtet die APA. Im US-Gesetz sind viele Subventionen und Steuergutschriften daran geknüpft, dass die Unternehmen US-Produkte verwenden oder selbst in den USA produzieren. Dies war in der EU vielfach als Bedrohung für die eigene Industrie angesehen worden.

Der Rat, in dem die EU-Mitgliedstaaten vertreten sind, hat zu den acht noch zwei zusätzliche Technologien hinzugefügt: nachhaltig produzierte Treibstoffe und Atomkraft. Letzteres wurde aus österreichischer Sicht kritisch gesehen. Die einzelnen Staaten sollen allerdings frei über den eigenen Energiemix entscheiden können. Österreich hat dem Text zugestimmt, aber seine Bedenken hinsichtlich der Atomenergie in einer Protokollerklärung angemerkt.

Das Gesetz ist wie die am Dienstag in Straßburg abgesegnete "Recht auf Reparatur"-Richtlinie Teil des Europäischen Green Deal für den Klimaschutz. Geräte wie Handys, Staubsauger, Waschmaschinen oder Geschirrspüler sollen in der EU künftig repariert werden müssen, wenn die Kundin oder der Kunde es verlangt. Der Green Deal will Europa bis 2050 klimaneutral machen, und gilt als eine der Prioritäten der Kommission unter Ursula von der Leyen.

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