Wärmst du regelmäßig dein Essen oder deine Getränke in der Mikrowelle? Laut einer Studie von Forschenden der Universität Nebraska-Lincoln solltest du, wenn möglich, auf Plastikbehälter verzichten. Das Mikroplastik, das auch schon bei normalen Zimmertemperaturen freigesetzt wird, landet laut den Forschern des Departements für Umweltwissenschaften beim Erhitzen in einem vielfach größeren Ausmaß in den Lebensmitteln. Diese gelangen besonders bei Säuglingen in Form von aufgewärmten Babyflaschen in ihr Blut.
Mikroplastik im Essen
Das Plastik wird in der Mikrowelle durch eine chemische Reaktion gespalten. Dadurch erhalten die Behälter mikroskopisch kleine Risse, durch die schließlich winzige Teile als Mikro- und Nanoplastik abgegeben werden – beides Bestandteile des Kunststoffs. Bereits ein Quadratzentimeter reicht, um Millionen Plastikpartikel freizusetzen. Diese landen dann in unserem erwärmten Essen und damit in unserem Blut.
Mikroplastik und Nanoplastik – die unsichtbare Gefahr
Mikroplastik ist mit 0,001 bis 5 Millimeter teilweise noch mit freiem Auge sichtbar. In die Nahrungskette gelangt Mikroplastik etwa aus Verpackungsabfall. Dem Österreichischen Umweltbundesamt zufolge trägt Reifenabrieb am meisten zur Freisetzung von Mikroplastik in die Umwelt bei, gefolgt von Abfallentsorgung und Textilwäsche.
Im Zuge einiger Untersuchungen wurde bereits nachgewiesen, dass Mikroplastik von Meerestieren wie Fischen, Muscheln und Garnelen mit Plankton verwechselt und dieses als Nahrung aufgenommen wird. Außerdem konnte bereits gezeigt werden, dass dieses Mikroplastik auch in den Magen-Darm-Trakten dieser Tiere wiederzufinden ist. Durch den Verzehr von Meerestieren landet das Plastik im menschlichen Körper und wird ins Abwasser ausgeschieden. In Kläranlagen wird zwar das Abwasser von Mikroplastik befreit, allerdings gelangt es bei der Verwendung von Klärschlamm als Dünger in die Böden.
Alles was kleiner als 0,001 Millimeter ist, wird als Nanoplastik definiert und ist für das menschliche Auge unsichtbar.
Das Ergebnis der Forscher
Getestet haben die Forscher das Ausmaß dieser Plastikkontamination im Labor. Dabei nutzten sie Kunststoffbehälter und Lebensmittelbeutel, die gefüllt mit Wasser und Essig waren. Diese wurden schließlich mit der Mikrowelle erwärmt und danach analysiert. Das Ergebnis: Innerhalb von drei Minuten wurden über vier Millionen Mikro- und mehr als zwei Millionen Nanoplastikpartikel von nur einem Quadratzentimeter Kunststofffläche freigesetzt.
Obwohl laut den Forschern die Kühlung oder die Lagerung bei Raumtemperatur über sechs Monate ebenfalls Millionen bis Milliarden Partikel freisetzte, geschah das bei der Erhitzung um einiges schneller. Zusätzlich wurde festgestellt, dass der Lebensmittelbeutel aus Polyethylen mehr Partikel freisetzte als der aus Polypropylen bestehende Plastikbehälter.
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Die Pizza vom Vorabend: Wer nicht so auf kalte Pizza vor Vorabend steht, sollte sie aber besser nicht in der Mikrowelle aufwärmen. Denn die macht aus deinem Stück eine weich-wabbelige Angelegenheit. Lieber noch mal im heißen Ofen aufbacken, damit sie knusprig bleibt. Auch bei Gebäck solltest du aus diesem Grund lieber den Ofen nutzen.
Getty Images/iStockphoto
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Alufolie und Teller mit Goldrand: Vorsicht beim Verwenden in der Mikrowelle: Alufolie und Teller mit Goldrand werden in der auf Hochspannung betriebenen Magnetfeldröhre zu Leitern. Es kommt zu Blitzen und Lichtbögen in deiner Mikrowelle – im schlimmsten Fall brennen die Verzierungen am Teller sogar durch.
iStockphoto.com; Collage: heute.at
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Eier: Ein einzelnes Ei zu kochen – dafür lohnen sich der Aufwand und die Menge zu erhitzendes Wasser einfach nicht. Lieber schnell in der Mikrowelle erhitzen – besser nicht machen: Das Innere des Eis beginnt in der Mikrowelle zu sieden, es dehnt sich aus und das Ei explodiert. Generell solltest du auch keine bereits gekochten Eierspeisen in der Mikrowelle aufwärmen, da diese schnell verderblich sind und du je nach Gericht nicht ganz sicher sein kannst, dass die Mikrowelle sie genug durchgegart und alle Keime abgetötet hat.
Getty Images/iStockphoto
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Rohes Fleisch und roher Fisch: Auch Reis, rohes Fleisch und roher Fisch sind leicht verderblich – die Mikrowelle erhitzt diese Lebensmittel zu unregelmäßig. Vor allem rohes Fleisch und roher Fisch müssen jedoch dringend gleichmäßig bei über 70 Grad erhitzt werden – was bei der Mikrowelle nicht geschieht – Salmonellen und Listerien könnten nach dem Erwärmen (noch immer) in den Speisen erhalten sein. Deshalb Fleisch und Fisch lieber in der Pfanne oder im Ofen garen.
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Ausgekühlte Maroni: Wer die Maroni vom Stand nicht direkt isst, hat aufgrund der für Esskastanien typischen Winterzeit in Kürze kalte Exemplare in der Tüte. Diese daheim noch mal kurz in der Mikrowelle zu erhitzen, empfiehlt sich aber nicht, da hier derselbe Effekt wie beim Ei geschieht: Lebensmittel mit Schale und eher feuchtem Kern können in deiner Mikrowelle platzen. Diese Mini-Explosion ist auch bei Peperoni, Tomaten und Würstchen die Folge. Um das Explodieren zu verhindern, kannst du die Lebensmittel mit einer Gabel anpieksen – eine Garantie ist das aber nicht.
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Wasser – je nach Gefäß: Füllst du Wasser in ein hohes Gefäss, kann es beim Erhitzen zum sogenannten Siedeverzug kommen. Das ist ein physikalisches Phänomen, das das Sieden beim Wasser verhindert – es kocht, blubbert aber nicht. Nimmst du das Gefäß mit dem kochenden Wasser dann aus der Mikrowelle und sorgst damit für Bewegung, kann sich eine Wasserdampfblase bilden, die explosionsartig entweicht und du kannst dich verbrühen.
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Speiseöle: Am häufigsten verwenden wir Speiseöle, um unser Essen in der Pfanne zu braten. Dabei sollte es auch bleiben. Öle zum Braten und Frittieren haben in der Mikrowelle nichts zu suchen, denn sie können sich bei den hohen Temperaturen entzünden. Äußerst gefährlich: Fett- und Ölbrände lassen sich nicht mit Wasser löschen.
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Die Pizza vom Vorabend: Wer nicht so auf kalte Pizza vor Vorabend steht, sollte sie aber besser nicht in der Mikrowelle aufwärmen. Denn die macht aus deinem Stück eine weich-wabbelige Angelegenheit. Lieber noch mal im heißen Ofen aufbacken, damit sie knusprig bleibt. Auch bei Gebäck solltest du aus diesem Grund lieber den Ofen nutzen.
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Alufolie und Teller mit Goldrand: Vorsicht beim Verwenden in der Mikrowelle: Alufolie und Teller mit Goldrand werden in der auf Hochspannung betriebenen Magnetfeldröhre zu Leitern. Es kommt zu Blitzen und Lichtbögen in deiner Mikrowelle – im schlimmsten Fall brennen die Verzierungen am Teller sogar durch.
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Eier: Ein einzelnes Ei zu kochen – dafür lohnen sich der Aufwand und die Menge zu erhitzendes Wasser einfach nicht. Lieber schnell in der Mikrowelle erhitzen – besser nicht machen: Das Innere des Eis beginnt in der Mikrowelle zu sieden, es dehnt sich aus und das Ei explodiert. Generell solltest du auch keine bereits gekochten Eierspeisen in der Mikrowelle aufwärmen, da diese schnell verderblich sind und du je nach Gericht nicht ganz sicher sein kannst, dass die Mikrowelle sie genug durchgegart und alle Keime abgetötet hat.
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Rohes Fleisch und roher Fisch: Auch Reis, rohes Fleisch und roher Fisch sind leicht verderblich – die Mikrowelle erhitzt diese Lebensmittel zu unregelmäßig. Vor allem rohes Fleisch und roher Fisch müssen jedoch dringend gleichmäßig bei über 70 Grad erhitzt werden – was bei der Mikrowelle nicht geschieht – Salmonellen und Listerien könnten nach dem Erwärmen (noch immer) in den Speisen erhalten sein. Deshalb Fleisch und Fisch lieber in der Pfanne oder im Ofen garen.
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Ist das jetzt schädlich oder nicht?
Ob Mikroplastik für den Menschen schädlich ist, konnte die Forschung bisher noch nicht komplett bestätigen. Nur als Hypothese waren sich Forschende bisher einig: Gesund ist das sicher auch nicht. Denn Studien, die im Labor durchgeführt wurden, zeigen, dass das Mikroplastik schädlich für menschliche Zellen ist. Studienleiter Kazi Albab Hussain und sein Team haben ebenfalls getestet, was Plastik mit unserem Körper macht. In einem anschließenden Experiment haben die Forscher menschliche, embryonale Nierenzellen in den Kunststoffresten gebadet. Nach nur zwei Tagen im konzentrierten Mikro- und Nanoplastik starben etwa 75 Prozent der Nierenzellen ab.
Zwar war die Konzentration an Plastik im Test höher als die, die Babys normalerweise durch Mikrowellen erwärmte Nahrung oder Trinkflaschen aufnehmen. Trotzdem könne sich das Mikroplastik über einen längeren Zeitraum ebenfalls in großen Mengen im Körper sammeln.