Taxi angehalten
Eskalation am Balkan! Polizist bei Kontrolle erschossen
Tödlicher Zwischenfall in Loznica (Serbien)! Verkehrspolizisten hielten ein Taxi an, dann schoss ein Insasse auf zwei Beamte. Einer ist nun tot.
Am Donnerstag hielten Streifenbeamte der lokalen Polizei gegen 0.55 Uhr in der serbischen Stadt Loznica ein Fahrzeug zu einer routinemäßigen Verkehrskontrolle auf. Ein 33-jähriger Mann soll sich im Zuge der Anhaltung geweigert haben, seine Tasche herzuzeigen – dann soll der kosovarische Staatsangehörige sofort das Feuer eröffnet haben. Zwei Polizisten wurden angeschossen, einer der beiden erlitt dabei tödliche Verletzungen.
Kosovare soll hinter Schüssen stecken
Der stellvertretende Premierminister und Innenminister Ivica Dačić bestätigte inzwischen das Ableben eines 34-jährigen Polizisten, er wurde auf Brusthöhe getroffen und erlag den Schussverletzungen. Ein weiterer Beamter (50) wurde an der Schulter angeschossen und schwer verletzt, soll sich aber bereits in stabilem Zustand befinden.
Die Polizisten hielten laut lokalen Medien ein serbisches Taxi mit Registrierung in Tutin in Westserbien auf. Am Tatort fanden die Beamten den Reisepass eines 33-jährigen Kosovaren sowie seinen deutschen Personalausweis vor. Von dem mutmaßlichen Täter fehlt bislang jede Spur, die lokalen Behörden fahnden großräumig nach dem Mann. Auch eine weitere Person soll sich in dem Mercedes-Taxi befunden haben.
Spannungen zwischen Serbien und Kosovo
Das Motiv der Tat ist bisher völlig unklar. An der Grenze zwischen dem Kosovo und Serbien nehmen die Spannungen in den letzten Monaten aber wieder zu: Reisebusse mit Kosovaren an Bord sollen erst im April an der serbischen Grenze blockiert worden sein – "Heute" berichtete.
Dabei beendeten Serbien und Kosovo erst im Jänner einen jahrelangen Streit um Kennzeichen. Seither gilt für serbische und kosovarische Autos freie Fahrt zwischen den Hauptstädten Belgrad und Pristina, bis dato mussten Hoheitszeichen überklebt werden – mehr dazu hier. Die seit 2008 unabhängige Republik Kosovo wird von Serbien als Teil seines Staatsgebiets gesehen.