Steiermark

"Es ist dreckig" – so jammert IS-Braut um Heimkehr 

Mehrere Österreicherinnen sitzen in Lagern in Syrien fest. So auch eine junge Grazerin, die sich ein "normales Leben" für ihren Sohn (8) wünscht. 

Newsdesk Heute
Gleich drei junge Österreicherinnen befinden sich im syrischen Camp Roj – unter schrecklichen Umständen. (Archivfoto)
Gleich drei junge Österreicherinnen befinden sich im syrischen Camp Roj – unter schrecklichen Umständen. (Archivfoto)
DELIL SOULEIMAN / AFP / picturedesk.com

In der Vergangenheit entschieden sich einige junge Frauen aus Österreich dazu, nach Syrien zu gehen. Meist folgten sie ihren Männern, die sich dem IS angeschlossen hatten. Einige von ihnen befinden sich mittlerweile in Gefangenen-Lagern. Die Zustände vor Ort sind menschenunwürdig, die meisten wollen wieder nach Hause – so auch die junge Grazerin Susu T., die sich mit ihrem achtjährigen Sohn schon seit 2015 in Syrien befindet. Gegenüber Puls 24 zeigt sich die junge Frau reuig: "Natürlich bereue ich es, dass ich gegangen bin."

Die Lage vor Ort sei "einfach katastrophal". Vor allem die Gesundheit der Insassen würde angesichts der mangelnden Versorgung und schlechter Hygiene leiden: "Jede zweite Woche ist irgendjemand krank", so Susu T. Nach Syrien ist sie zwar freiwillig gegangen, so hat sie sich das Ganze aber wohl nicht vorgestellt: "Es ist dreckig hier, es ist Müll überall." Eigentlich wollte sie nur ihren Mann zurückholen, doch nun steckt sie fest. 

Sie will um jeden Preis zurück – darf sie?

Sie wolle "auf jeden Fall" nach Österreich zurückkehren. All ihre Freunde und ihre Familie seien dort, sie vermisse ihre "Heimat". Wie sie in Sprachnachrichten gegenüber Puls 24 schildert, habe sie verschiedenen Organisationen schon vor Jahren signalisiert, dass sie gerne zurückkehren würde. 2019 seien ihr bereits Notfallpässe für die Rückreise versprochen worden – doch schlussendlich passierte nichts. 

Das Wichtigste sei ihr, dass ihr achtjähriger Sohn, mit dem sie nun schon seit fünf Jahren in dem Lager haust, endlich zur Schule gehen könne. Sie wünscht sich für ihn "ein normales Leben". Rückblickend bereut sie ihre Entscheidungen, sie hätte mehr an sich selbst und ihr Kind und weniger an ihren damaligen Mann denken sollen. Wie in den anderen Fällen, über die Puls 24 berichtet, kann sie jedoch nicht so einfach selbst über ihre Rückkehr entscheiden. 

Das obliegt dem hiesigen Außenministerium – in Österreich würde jedenfalls ein Gerichtsprozess auf die junge Mutter warten. Doch das nimmt sie in Kauf: "Ich hoffe wirklich, dass Österreich uns zurücknimmt". Sie wolle für ihr Recht eintreten, vor einem österreichischen Gericht zu stehen: "Ich muss mich auch dafür verantworten". 

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