"Behauptung ist falsch"
Es geht um 400 Millionen € – FIS-Konter gegen Ski-Stars
Der Ski-Weltcup ist in Aufruhr. Stars protestierten wegen eines vermeintlichen 400 Millionen Euro schweren Angebots. Die FIS konterte nun.
Ein Blick auf die Preisgeld-Liste des alpinen Ski-Weltcups ist ernüchternd. Nur noch Kitzbühel bei den Männern und Flachau bei den Frauen schütten mehr Preisgeld aus als die Mindestvorgabe des Ski-Weltverbandes FIS von insgesamt 144.000 Schweizer Franken (etwa 155.000 Euro). Da hätte also eine 400 Millionen Euro schwere Extrazahlung für die FIS durchaus gutgetan. Doch genau um dieses hunderte Millionen Euro schwere Angebot des Private-Equity-Unternehmens CVC aus Luxemburg wird im Skisport nun gestritten.
CVC, ehemals unter anderem Vermarkter der Formel 1, soll einem Bericht des Schweizer "Blick" zufolge genau 400 Millionen Euro für 20 Prozent an den kommerziellen Rechten des Ski-Weltverbandes geboten haben. Gemeinsam sollten sämtliche Sportarten unter dem Dach des Weltverbandes (Ski alpin, Ski nordisch, Snowboarden, Freestyle) vermarktet und damit die Einnahmen gesteigert werden. Das Angebot sei demnach am 30. November eingegangen, aber bereits abgelehnt worden.
Der Ski-Weltcup der Herren auf einen Blick
Ski-Stars protestierten
Sehr zum Ärger der alpinen Ski-Stars. 59 Funktionäre und Athleten richteten sich deshalb in einem Schreiben an den Ski-Weltverband, forderten die FIS auf, an einer Lösung mit CVC zu arbeiten. Darunter auch Österreichs Marco Schwarz, oder die Ski-Giganten Mikaela Shiffrin, Lara Gut-Behrami und Marco Odermatt, sowie ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer.
Der Ski-Weltcup der Damen auf einen Blick
FIS kontert
Zunächst wurde berichtet, die FIS habe das Angebot abgelehnt, weil der Verband bereits mit dem Unternehmen Infront an der vom ÖSV kritisierten Zentralvermarktung arbeite. "Diese Behauptung ist falsch", schlug der Ski-Weltverband nun zurück. "Der Vorschlag von CVC hatte nichts mit der Zentralisierung der Medien- und Übertragungsrechte zu tun. Es handelte sich um einen Investitionsvorschlag für die Gründung eines Joint Ventures zur Verwaltung aller kommerziellen Rechte im Zusammenhang mit der FIS und ihren Mitgliedsverbänden", hieß es vonseiten des Weltverbandes.
Die Zusammenarbeit mit Infront würde das CVC-Angebot demnach nicht betreffen. Man habe es nicht abgelehnt, allerdings aufgezeigt, dass man "gut kapitalisiert" sei, keine zusätzlichen Millionen brauche. Aussagen, die wiederum den Ski-Stars nicht passen dürften. Diese hatten in ihrem Schreiben einen "spürbaren Mangel an Fortschritt" angeprangert.
Auf den Punkt gebracht
- Der Ski-Weltcup ist in Aufruhr, da Stars wegen eines vermeintlichen 400 Millionen Euro schweren Angebots protestierten, welches der Ski-Weltverband FIS abgelehnt haben soll.
- Die FIS konterte jedoch, dass das Angebot von CVC nichts mit der Zentralisierung der Medienrechte zu tun habe und man gut kapitalisiert sei, was die Ski-Stars verärgerte, da sie einen Mangel an Fortschritt beklagen.