Erstmals ist dieses Spektakel lauter als Sirenen

Es hat begonnen: Etwa für einen Monat lang ziehen besonders laute Krabbler durch die Vorstädte, Wälder und Felder der USA. Die Rede ist von Zikaden, die mit ohrenbetäubend lautem Zirpen ihren Paarungswillen kundtun. Heuer wird allerdings eine besonders laute Saison erwartet, da mehrere Ereignisse der mehr als 3000 diverser Zikadenarten aufeinanderprallen.

Wissenschaftliches Rätsel

Um zu verstehen, worum es überhaupt geht, müssen wir kurz eine Erklärung zu den Zikaden abgeben. In den USA spricht man hauptsächlich von der sogenannten "Singzikade", die sich tatsächlich entweder nur alle 13, oder alle 17 Jahre paart – bis zu diesem Zeitpunkt ist sie gut geschützt im Erdreich. Heuer jedoch kommen alle Zikaden gleichzeitig an die Oberfläche und überlappen sozusagen, was zu einem tosenden Lärm führen kann.

Wissen, das aus schriftlichen Aufzeichnungen und Tagebucheinträgen aus dem Jahr 1803 stammt - damals fand nämlich das letzte Zikaden-Spektakel dieser Art statt. Und warum sich diese Zikadenart nur alle heiligen Zeiten paart, wissen auch die klügsten Köpfe nicht.

Ohrenbetäubend

Bereits jetzt kommt es zu Anrufen und Panik in der Bevölkerung, die den ohrenbetäubenden Lärm nicht zuordnen kann und von einem Getöse, oder Sirenen-Alarm spricht. Kein Wunder aber, denn so eine elf Zentimeter große Zikade kann 120 Dezibel erzeugen – dies entspricht ungefähr dem Lärm eines Presslufthammers, oder einem Metallkonzert. Das ist übrigens auch die Lautstärke kurz vor der Schmerzgrenze, wo man sich instinktiv die Ohren zuhalten muss.

Der Mittlere Westen der USA ist also momentan nicht unbedingt zu beneiden, wenn die Zikaden-Männchen nach den Weibchen plärren. Andererseits, alle 13 oder alle 17 Jahre sollte man es einfach aushalten, oder?