China

Erstes KI-Spital eröffnet – hier behandeln Roboterärzte

Das "Agent Hospital" hat das Potenzial, Chinas Gesundheitssystem zu revolutionieren. Tausende Patienten können in wenigen Tagen behandelt werden.

Heute Life
Erstes KI-Spital eröffnet – hier behandeln Roboterärzte
Noch ist das "Agent Hospital" rein virtuell, aber bringt viele Vorteile mit sich.
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Chinesische Forscher stoßen in Sachen künstliche Intelligenz (KI) und Gesundheitsfürsorge ins Unbekannte vor und eröffnen in Kürze das erste, ausschließlich auf KI basierende Krankenhaus. Echte Patienten werden dort jedoch (noch) nicht behandelt. Vielmehr kann man es sich als eine Art Trainingsprogramm für KI-Ärzte vorstellen. Also eine virtuelle Welt, in der virtuelle Patienten von KI-generierten Ärzten behandelt werden. Dies bedeutet, dass ein KI-Patient seinem KI-Arzt theoretisch ein Problem beschreiben könnte und dieser mit einer Diagnose reagieren könnte.

Forscher der Tsinghua-Universität in Peking (China) haben das virtuelle "Agent Hospital" geschaffen, in dem alle Ärzte, Krankenschwestern und Patienten von intelligenten Agenten gesteuert werden, die auf der Grundlage von großen Sprachmodellen (LLMs) autonom interagieren können. KI-Ärzte können 10.000 Patienten in wenigen Tagen behandeln.

Vorteile eines KI-Krankenhauses

Obwohl (noch) gänzlich virtuell, könnte das "Agent Hospital" noch auf andere Arten nützlich sein. Der Leiter des Forschungsteams, Liu Yang, sagte gegenüber "Global Times", dass das Programm auch zur Ausbildung von angehenden Ärzten eingesetzt werden könne, indem sie ihre diagnostische Arbeit an KI-Patienten testen könnten, ohne dass echte Patienten zu Schaden kommen könnten. "Eine KI-Krankenhausstadt kann verschiedene medizinische Szenarien simulieren und vorhersagen, etwa die Ausbreitung, Entwicklung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten in einer Region", so Liu weiter.

Betriebsstart noch heuer

Das KI-Krankenhaus ist so fortschrittlich, dass es bereits in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 betriebsbereit sein soll. Unklar ist, was dies genau bedeuten soll – ob tatsächlich echte Patienten virtuell behandelt werden oder ob lediglich das oben erwähnte Schulungsprogramm in die Praxis umgesetzt wird.

Medizinische Zulassungsprüfung mit 93 Prozent bestanden

Tests haben gezeigt, dass die Robo-Ärzte in der Lage sind, Fragen der US-amerikanischen medizinischen Zulassungsprüfung mit einer Genauigkeit von 93,06 Prozent zu beantworten. Anhand der wichtigsten Atemwegserkrankungen konnten die virtuellen Mediziner den gesamten Prozess der Diagnose und Behandlung von Patienten simulieren.

Das virtuelle Krankenhaus umfasst verschiedene Sprechzimmer und Untersuchungsräume, in denen eine Reihe von intelligenten Agenten aus dem medizinischen Bereich arbeiten müssen. Daher haben die Forscher eine Konfiguration mit 14 Ärzten und vier Krankenschwestern entwickelt. Die Ärzte sind für die Diagnose von Krankheiten und die Erstellung detaillierter Behandlungspläne zuständig, während die Krankenschwestern sich auf die tägliche Betreuung konzentrieren.

red
Akt.
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