Alternative zum Epi-Pen

Erstes Allergie-Nasenspray bekommt Zulassung

In den USA gab die Gesundheitsbehörde ihr OK für das erste Nasenspray, um allergische Notfallreaktionen zu behandeln. Auch in Europa wird es kommen.

Heute Life
Erstes Allergie-Nasenspray bekommt Zulassung
Im akuten Allergiefall ist es wichtig, schnell zu handeln. (Symbolbild).
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Die US-Food and Drug Administration (FDA) – Behörde, die die Bewilligung ausstellt – hat am Freitag, 9. August, das erste Epinephrin-Nasenspray für schwere allergische Reaktionen zugelassen. Das Medikament "Neffy" ist für schwere allergische Reaktionen bei Erwachsenen und Kindern ab 30 Kilogramm zugelassen. Die FDA-Zulassung bietet eine nadelfreie Alternative zu Epi-Pens (eine Art Spritze zur Selbstanwendung), die manche Menschen nur ungern verwenden, insbesondere bei Anaphylaxie.

Anaphylaxie ist eine akute allergische Reaktion, die zum Schock und Tod führen kann. Die Symptome treten in der Regel innerhalb von Minuten nach dem Kontakt mit dem Allergieauslöser auf. Die häufigsten Auslöser sind Medikamente, Lebensmittel oder Insektenstiche. Zu den Symptomen gehören plötzlicher Nesselausschlag, niedriger Blutdruck, Anschwellen des Rachens und anderer Bereiche, Atembeschwerden, ein schwacher, schneller Puls, Übelkeit, Durchfall, Schwindelgefühl oder Ohnmacht. Dann ist es wichtig, schnell zu handeln.

Einfache Anwendung

Im Akutfall wird das Spray mit einem Hub in ein Nasenloch gesprüht. Bei Bedarf kann ein zweites Mal ins selbe Nasenloch nachgesprüht werden. Wie auch der Epi-Pen, enthält das Spray Epinephrin (entspricht dem körpereigenen Adrenalin), das im Allergiefall die Blutgefäße verengt und den Blutdruck erhöht. In der Lunge entspannt es die glatte Muskulatur der Atemwege und erleichtert das Atmen.

In Europa ist die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) für Medikamentenzulassungen zuständig. Ob nasales Adrenalin gleich gut wirkt wie injiziertes Adrenalin, wurde an 537 gesunden Patientinnen und Patienten im Alter zwischen 19 und 55 Jahren untersucht. Aus ethischen und praktischen Gründen seien klinische Studien an Menschen mit schweren allergischen Reaktionen nicht möglich gewesen, erklärte die Behörde.
Es zeigte sich, dass die Wirkungen von nasal verabreichtem Adrenalin im Körper vergleichbar sind mit Produkten, die durch eine intramuskuläre Injektion verabreicht werden.

Für wen das Spray nicht geeignet ist

Allergiker mit Nasenerkrankungen wie Polypen oder nach einer Nasenoperation könnten den Wirkstoff möglicherweise nicht ausreichend absorbieren. Diese Patienten sollten gemeinsam mit dem Arzt entscheiden, ob der Epi-Pen die bessere Wahl ist.

Auf den Punkt gebracht

  • Die FDA hat das erste Epinephrin-Nasenspray für schwere allergische Reaktionen zugelassen, das eine nadelfreie Alternative zum Epi-Pen bietet
  • Das Medikament "Neffy" ist für Erwachsene und Kinder ab 30 Kilogramm zugelassen und bietet eine einfache Anwendung im Akutfall
  • Allergiker mit Nasenerkrankungen sollten gemeinsam mit dem Arzt entscheiden, ob das Nasenspray für sie geeignet ist
red
Akt.
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