Coronavirus

Erster Politiker will auch Privat-Partys beenden können

Steiermarks Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (VP) findet im "Kurier"-Interview klare Worte zur Sorglosigkeit der Menschen und will eingreifen.

Heute Redaktion
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Nicht bei allen privaten Feiern geht es derzeit so gesittet zu – da will die Politik eingreifen. (Symbolfoto)
Nicht bei allen privaten Feiern geht es derzeit so gesittet zu – da will die Politik eingreifen. (Symbolfoto)
istock

Die stetig steigenden Corona-Neuinfektionszahlen in Österreich beunruhigen auch Steiermarks Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer. Die größte Sorge des VP-Politikers ist derzeit "die Sorglosigkeit der Menschen", sagt er. Eine frühere Sperrstunde bringe nichts – "außer einen psychologischen Effekt". Dafür beobachtet er private Partys mit zunehmender Sorge. Wie berichtet, gab es unlängst in der Steiermark eine Party von Jugendlichen, die 36 Infizierte – darunter Mitschüler, Lehrer und Familienmitglieder – nach sich zog. Beim Contact-Tracing logen die Teenager, wodurch sich das Virus weiterverbreitete.

"Wenn bei Privatpartys in einem Keller oder in einer Gartenhütte Exzesse gefeiert werden, muss man das auflösen können."
Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP)
Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP)
picturedesk.com/APA/Ingrid Kronberger

Nationaler Schulterschluss gefordert

Nun will Schützenhöfer, dem klar ist, sich an das Recht halten zu müssen, mehr Möglichkeiten. Denn: Bei solchen gesundheitlichen Herausforderungen gebe es Einschränkungen der Freiheit. "Und ich bin für Einschränkungen, dort wo sie erklärbar sind", vertraute Schützenhöfer dem "Kurier" an. "Ich will ja nicht in Schlafzimmer hineinschauen, aber wenn bei Privatpartys in einem Keller oder in einer Gartenhütte Exzesse gefeiert werden, muss man das auflösen können. Für bestimmte Fälle, für bestimmte Zeiten. Ich bin dafür, dass wir hier einen verfassungsrechtlich gangbaren Weg suchen."

Wie er in der Tageszeitung (Montagausgabe) anfügt, möchte er für diesen Prozess "auch die andere Parteien mit einbinden". Sein Appell im "Kurier" geht auch Richtung Wien: "Wir versuchen das in der Steiermark, und das wünsche ich mir auch von der Bundesebene. Ich bin ja auch der Meinung, dass ÖVP und SPÖ miteinander noch nicht ausgedient haben. Wir hatten zu Beginn der Krise einen Schulterschluss im Parlament, der uns nun abhanden gekommen ist."

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    ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com