Oberösterreich

Erster Landes-Chef will Corona-Quarantäne abschaffen

Weil immer mehr in Quarantäne sind und der Personalausfall Betriebe vor Herausforderungen stellt, fordert LH Stelzer jetzt: Quarantäne abschaffen.

Armin Bach
Teilen
Thomas Stelzer kam aus Oberösterreich ebenfalls nach Wien.
Thomas Stelzer kam aus Oberösterreich ebenfalls nach Wien.
FLORIAN WIESER / APA / picturedesk.com

54.000 infiziert, 69.000 in Oberösterreich in Quarantäne. Das sind die aktuellen Zahlen.

Für Betriebe und Schulen wird es immer schwieriger, mit dem Personalausfall umgehen zu können. Home-Office ist zwar teilweise möglich, aber nicht überall. Und dann stellt sich natürlich auch die Frage der Kinderbetreuung, wenn Klassen ins Distance-Learning geschickt werden oder in Kindergärten und Krabbelstuben Personal fehlt.

Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) ist jetzt der erste Landes-Chef in Österreich, der fordert, dass die Quarantäneregeln geändert gehören. "Sie gehören schnell an die aktuelle Situation und ans Infektionsgeschehen angepasst", sagte er im Gespräch mit "Heute".

Aktuell gibt es zwar sehr viele Neuinfizierte (von Sonntag auf Montag waren es mehr als 6.500 alleine in Oberösterreich), aber: Die Allermeisten haben keine oder nur leichte Symptome. Die Spitalsbelegung zeigt das: 436 Oberösterreicher werden derzeit in den Spitälern betreut, 21 davon auf den Intensivstationen. Zum Vergleich: Im Dezember lagen bis zu 140 Oberösterreicher auf den Intensivstationen.

"Nicht nachvollziehbar, dass Menschen ohne Symptome weggesperrt werden!"

Dass man Menschen, die zwar infiziert sind, aber keine Symptome haben "trotzdem fünf bis zehn Tage wegsperrt, ist nicht nachvollziehbar", so Stelzer. Vor allem in Anbetracht des aktuellen Personalengpasses in den Betrieben, in den Schulen und im Kindergartenbereich.

Stelzer: "Es braucht keine Quarantänemaßnahmen!"

Er ist zwar dafür, dass man – wenn man Symptome hat – selbstverständlich daheim bleibt, aber: "Dafür braucht es keine behördlichen Quarantänemaßnahmen." Jeder sollte das, wie bei einer Grippe, selbst entscheiden können.

Und deshalb sagt er klipp und klar: "Ich bin dafür, dass wir in enger Abstimmung mit Gesundheitsexperten die Quarantäneregeln neu bewerten und anpassen bzw. abschaffen."

1/64
Gehe zur Galerie
    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS