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Erster AfD-Politiker zum Bürgermeister gewählt
Die AfD macht im Osten Deutschlands weiter Boden gut: Nun ist in Sachsen-Anhalt ein AfD-Mann zum Bürgermeister gewählt worden.
In der Kleinstadt Raguhn-Jessnitz stellt die AfD künftig erstmals im ostdeutschen Bundesland Sachsen-Anhalt einen hauptamtlichen Bürgermeister. Bei der Stichwahl setzte sich am Sonntag der AfD-Landtagsabgeordnete Hannes Loth gegen den parteilosen Kandidaten Nils Naumann durch.
Der 42 Jahre alte Landwirt Loth erhielt 51,13 Prozent der Stimmen, wie die Stadt am Abend auf ihrer Facebook-Seite mitteilte. Der 31-jährige Naumann kam laut dem vorläufigen Wahlergebnis auf 48,87 Prozent. Die Wahlbeteiligung in der Gemeinde im Landkreis Anhalt-Bitterfeld betrug den Angaben zufolge 61,51 Prozent.
Es waren rund 7800 Menschen wahlberechtigt. Erst vor einer Woche war im südthüringischen Sonneberg mit Robert Sesselmann der deutschlandweit erste AfD-Landrat gewählt worden. Dies hatte die Debatte über den aktuellen Höhenflug der AfD weiter angefacht, die in deutschlandweiten Umfragen um die 20 Prozent rangiert. Dies trotz der Tatsache, dass etwa Landesverfassungsschutz in Thüringen den dortigen Landesverband der AfD als "gesichert rechtsextrem" einstuft.
Erst kürzlich hatte eine Studie der Universität Leipzig erschreckendes aus den neuen Bundesländern zu Tage gebracht. Sieben Prozent der Befragten haben laut den Autoren ein "geschlossenes rechtsextremistisches Weltbild". 14 Prozent wünschen einen streng regierenden "Führer", eine Aussage, der weitere 19 Prozent teilweise zustimmten. Der Aussage, dass Adolf Hitler als großer Staatsmann angesehen würde, hätte es den Holocaust nicht gegeben, stimmten sieben Prozent voll und weiter 14 Prozent teilweise zu. In Sachsen-Anhalt würden 10,7 Prozent eine Diktatur befürworten.