Österreich

Erste Ergebnisse der SOKO zu Heimskandal NÖ

Am Montag lud Landesrat Franz Schnabl (SP) präsentierte erste Ergebnisse der Sonderkommission Jugendheime. Ein U-Ausschuss wurde indes abgelehnt.

Heute Redaktion
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Franz Schnabl (SP) mit SOKO-Leiterin Simone Metz (re.)
Franz Schnabl (SP) mit SOKO-Leiterin Simone Metz (re.)
Bild: Joachim Lielacher

Eine Woche nachdem die SOKO (bestehend aus vier Fachkräften unter der Leitung Simone Metz) die operative Arbeit in den Heimen aufgenommen hat, trat der zuständige SP-Landesrat Franz Schnabl vor die Presse. "Es werden jetzt in den Heimen viele Gespräche geführt, immer nach dem Vier-Augenprinzip." Einige vage Verdachtsfälle bestätigte Schnabl, ohne näher darauf einzugehen.

"Mehr als zehntausend Seiten Unterlagen werden derzeit gesichtet, eine niedrige zweistellige Anzahl von Anrufen – überwiegend mit Hinweisen auf die Einrichtung TG (Anm.: Therapeutische Gemeinschaftskammer) bezogen – hat uns bisher über die Hotline erreicht und in den nächsten zwei bis drei Wochen stehen Dutzende persönliche Gespräche mit Hinweisgebern, Kindern und Betreuern auf dem Programm", berichtet die Leiterin der Kommission Simone Metz: „Die Sonderkommission steht am Anfang ihrer intensiven Untersuchung. Wir arbeiten mit Hochdruck an der Aufarbeitung der Hinweise."

Kein Termin für Aufdecker?

Auf die Frage, warum er erst bei Bekanntwerden der Vorwürfe Anfang Dezember gehandelt hätte, meinte Schnabl: "Ich habe dieses Ressort erst im September übernommen." Und auf die "Heute"-Frage, warum er Ex-Therapeut Thomas Laggner (Anm.: der sehr viele Missstände aufzeigte) trotz mehrmaliger Nachfrage und Facebook-Appell (vom 9.10.) keinen Termin gegeben hat, erklärte Schnabl: "Er lehnte einen Termin mit der Büroleitung stets ab."

Die Grünen bedauern die ganze Entwicklung. Ein Untersuchungsausschuss-Antrag am Donnerstag wurde von der VP und der SP abgelehnt. "Weil sie sich gegenseitig decken und an einer echten Aufarbeitung nicht interessiert sind", sagt Helga Krismer (Grüne).

(Lie)